8. August 2022

Erdbeerplage

Leserzuschrift

Nachfolgender Leserbrief erreichte uns am Wochenende mit der Bitte um Veröffentlichung. Dem kommt die Redaktion nach.

Unter dem o. g. Begriff muss ich jetzt aus gegebenem Anlass meinen Unmut loswerden da ich an einer der „Rennstrecken“ lebe. Vorgestern Abend (Donnerstag, 4.8.22) ca. 21:50 Uhr ist ein großer Traktor mit Wassertankanhänger mit Vollgas die schnurgerade Rennstrecke entlang und ohne abzubremsen um die nicht einsehbare Kurve.

Dort lief ein Vater mit seinem Sohn und die beiden konnten sich nur noch durch einen Hechtsprung zur Seite „retten“. Sicher hat der Traktorfahrer versucht zu bremsen aber wie lange ist so ein Bremsweg mit Anhänger? Ich hoffe übrigens, dass die beiden Betroffenen das lesen und sich irgendwo beschweren. Wohlgemerkt: Tempo 30 ist hier vorgeschrieben und selbst PKW drosseln die Geschwindigkeit um diese Kurve auch wenn dann wieder Vollgas gegeben wird.


Ich spreche hier auch im Namen meiner ebenfalls leidgeprüften Nachbarn und vielleicht auch für diejenigen, die es ebenfalls betrifft wie z. B. der Weg an Ländcheshalle und gar nicht zu reden der Grundschule entlang, wo auch gerne auf’s Gas gedrückt wird.


Gegen den massiven Erdbeeranbau kann man wohl nicht viel tun da hier die gierige Nachfrage nach ganzjährigen Erträgen die Oberhand gewinnt – wie leider bei so vielem. Aber wenn man in/an der „Einflugschneise“ wohnt vergeht ganz schnell die Lust auf diese Erdbeeren – zumindest außerhalb der Saison: Traktoren mit großen und auch breiten Anhängern, LKW’s, Transporter und seit einigen Jahren auch noch ausrangierte ESWE-Busse und sogar Reisebusse heizen durch Wallau’s Straßen. Und hierzu noch angemerkt: ANLIEGER-Straßen mit Tempo 30.

Hinzu kamen dieses Jahr – vielleicht auch vorher schon – diejenigen, die in den Verkaufsständen stehen und morgens ihre Erdbeeren im „Feld“ abholen. Es war an den Kreuzungen zeitweise kaum Überqueren möglich. Von wirklich allen Seiten sind die Privat-PKW’s durchgeheizt – „huch sorry muss mich eilen, weil so spät“ o. ä. bekommt man zu hören.

Nicht zu reden vom aktuell beliebten Thema Plastik-Müll

Fetzen die sich überall auf allen Wegen und Feldern und Wäldern verteilen. Sicher – ich habe mich schlau gelesen – haben die Folien viele Vorteile auch gegenüber der ausländischen Produktion will man wettbewerbsfähig sein. Natürlich Erdbeeren aus der Region – bin ich auch für. Aber dann wirklich nur dort Folie, wo sie benötigt wird bitte.

Nicht zu reden von den benutzen Tempo’s o. ä. – entschuldigt meine Ausdrucksweise- der überall verteilten Kacke der Erntehelfer. Und wenn jemand bzgl. Hundehaufen kommentiert breche ich zusammen 😊 Das ist sicher auch ein Thema aber bitte hier nicht.

Und zum guten Schluss nicht zu reden vom benötigten Wasser!


So nun bin ich meinen Unmut losgeworden wohlwissend, dass ein Einzelner nichts bewirken kann. Aber vielleicht bewirkt es bei einigen die „Lust“ den evtl. vorhandenen „Frust“ nicht unter den Kommentaren aber an geeigneten Stellen los zu werden. Es gibt Mängelmelder und auch unseren Ortsbeirat und je mehr dort ihrem Unmut Luft machen desto eher passiert vielleicht irgendwann irgendetwas.
Auf Fotos habe ich bewusst verzichtet da man sich selbst durch bewusstes Spazieren gehen ein Bild machen kann. Kerstin Thoss/Wallau

2 thoughts on “Erdbeerplage

  1. Müsste es im Text nicht eher so heißen?

    „Gegen den massiven Erdbeeranbau kann man wohl nicht viel tun, da hier die Gier nach immer mehr Umsatz die Oberhand gewinnt.“

  2. Hallo,
    DANKE für den Artikel!!! Die Gedanken teile ich zu 100%. Mich stört am Allermeisten, das für die achso regionalen Luxusgüter, wie bspw. Erdbeeren und Himbeeren im April und was weiß ich, was aktuell kultiviert wird, unser schönes Wasser verbraucht wird.

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