Richard Powers komponiert in seinem Roman „Das große Spiel“ die dringenden Fragen unserer Zeit zu einem fesselnden Epos. Sebastian Heinrich veröffentlicht mit „Kurz gesagt: Italien“ ein Handwörterbuch für alle Italianità-Liebhaber. Die britische Bestseller-Autorin Clare Mackintosh überrascht in ihrem Psychothriller „Freier Fall“ mit einem absolut unvorhersehbaren Twist.
„Das große Spiel“

Auf Makatea, einst ein vergessener Fleck im endlos blauen Pazifik, soll die Gesellschaft der Zukunft entstehen. Über Umwege und Gezeiten finden auf der Insel vier Menschen zusammen, deren Schicksale nachhaltig mit dem des Planeten verknüpft sind: Evelyne Beaulieu, die in den Tiefen des Ozeans taucht, um das geheimnisvolle Spiel der Riesenmanta zu entziffern. Ina Aroita, die die paradiesischen Strände nach Materialien für ihre Skulpturen abwandert – doch schon lange schwemmt das Meer nur noch Plastikmüll an. Und der verträumte Büchernarr Rafi Young und der visionäre Computernerd Todd Keane, deren Freundschaft an dem kühnen Versuch zu zerbrechen droht, eine neue Welt zu erschaffen, um sich vor dem Untergang der jetzigen zu retten. Virtuos komponiert der große Erzähler Richard Powers die dringenden Fragen unserer Zeit – über die Auswirkungen der Klimakrise und die Hoffnung Künstlicher Intelligenz – zu einem fesselnden und zutiefst bewegenden Epos.
Richard Powers, Jahrgang 1957, ist Autor mehrerer preisgekrönter Bestsellerromane, darunter sein hochgelobter Roman Der Klang der Zeit und Das Echo der Erinnerung, für den er 2006 den National Book Award erhielt. Für seinen Roman Die Wurzeln des Lebens wurde er 2019 mit dem Pulitzer Prize ausgezeichnet. 2021 erschien sein Roman Erstaunen, für den er auf der Shortlist für den Booker Prize und der Longlist für den National Book Award stand. Heute lebt Richard Powers in den Great Smoky Mountains der Appalachen.
Richard Powers: „Das große Spiel“
Übersetzt von Eva Bonné
Penguin Verlag, 2024. 512 Seiten, 26 Euro.
„Kurz gesagt: Italien“

Ach, bella Italia: Schon der Espresso am Autogrill gleich hinter der Grenze schmeckt viel besser als jede Edelbohne bei uns. Die Italiener lieben ihren caffè wie ihren Fußball und ihre Pasta. Der Verkehr ist chaotischer als bei uns, die Politik – die Politik. Der deutsche Blick auf Italien ist geprägt von Sehnsucht und Bewunderung. Und von Stereotypen: Berlusconi, Bialetti, Bolognese.
Sebastian Heinrich lädt uns ein, hinter die Klischees zu schauen. Anhand einzelner, unübersetzbarer Begriffe bringt er uns das Land Wort für Wort ein Stückchen näher: von den herrlich kitschigen cinepanettoni, die an Weihnachten im Fernsehen laufen, über den berlusconismo bis hin zu papeete und der Frage, warum in Rom eigentlich so oft die Regierung stürzt. Er erklärt, warum der Norden über den Süden die Nase rümpft – und umgekehrt – und weshalb die Städte an ferragosto in einen tiefen Sommerschlaf verfallen. Ein Handwörterbuch für alle Italianità-Liebhaber.
Sebastian Heinrich, geboren 1987, ist politischer Journalist. Er hat einen Großteil seiner Schulzeit nahe Neapel verbracht, hat eine zur Hälfte italienische Familie – und hört nicht auf, neugierig auf dieses Land zu sein. Seit 2022 veröffentlicht er den Podcast „Kurz gesagt: Italien“ und einen dazugehörigen Newsletter. In beiden erzählt er von Italien, indem er das Land ernst nimmt: jenseits der romantischen wie der negativen Klischees, immer ausgehend von einem unübersetzbaren Wort.
Sebastian Heinrich: „Kurz gesagt: Italien“
Suhrkamp, 2024. 309 Seiten, 16 Euro.
„Freier Fall“

Was als Party für die Medien geplant war, wird zum Alptraum: In London startet der erste Nonstop-Flug nach Sydney, vollbesetzt mit etlichen Prominenten und Journalisten.
Flugbegleiterin Mina bedient die anspruchsvollen Gäste in der Business Class. Dabei versucht sie, weder an die Probleme mit ihrer 5-jährigen Adoptivtochter Sophia zu denken, noch an ihre auseinanderbrechende Ehe. Doch dann drückt jemand Mina einen Zettel in die Hand. Die Botschaft ist ebenso grausam wie unmissverständlich: Wenn Flug 79 dank Minas Hilfe sein Ziel nie erreicht, wird Sophia leben – andernfalls ist sie tot.
Die Flugzeit beträgt 20 Stunden: zu viel oder zu wenig Zeit für eine Entscheidung über Hunderte Leben?
Clare Mackintosh arbeitete 12 Jahre lang bei der britischen Kriminalpolizei, bevor sie sich entschloss, zwei Jahre Auszeit zu nehmen und es mit dem Schreiben zu versuchen. Heute ist sie die mehrfach preisgekrönte Autorin von fünf „Sunday Times“-Bestsellern. Ihre Bücher, die in vierzig Sprachen übersetzt wurden, haben sich weltweit mehr als zwei Millionen Mal verkauft. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt Clare Mackintosh in Wales.
Clare Mackintosh: „Freier Fall“
Übersetzt von Sabine Schilasky
Knaur TB, 2024. 448 Seiten, 11,99 Euro.