Jetzt ist es eine richtige Tradition: Zum vierten Mal hat die Kreisstadt Hofheim am Taunus zum Neujahrsempfang eingeladen. Festredner war Christian Heinz, Hessischer Minister der Justiz und für den Rechtsstaat. Rund 600 Hofheimerinnen und Hofheimer kamen deswegen in die Stadthalle, darunter sehr viele Zugezogene. Die Begrüßung übernahm Bürgermeister Christian Vogt. Er erinnerte in seiner Rede daran, dass unsere Demokratie eine Aufgabe sei, hinter die man niemals einen Haken setzen könne. „Sie ist eine immerwährende, eine dauerhafte Aufgabe. Sie ist keine Selbstverständlichkeit. Und auch keine Dienstleistung. Sie ist erst recht kein Zuschauersport.“
Staatsminister Christian Heinz schlug in seiner Festrede einen ähnlichen Ton an: „Politische Systeme stehen weder unter Denkmalschutz noch sind sie unsterblich. Die größte Gefahr für die Demokratie besteht, wenn Bürgerinnen und Bürger gleichgültig gegenüber dem werden, was im Staat geschieht.“ Zuversichtlich stimme ihn jedoch das bürgerschaftliche Engagement und der gesellschaftliche Zusammenhalt, den er in Hofheim erlebe. Damit bezog sich Christian Heinz auf die 30 Vereine und Institutionen, die sich bei einem Markt der Vereine im Foyer vorstellten, und auf die Hofheimer Bürgerinnen und Bürger, die während des Festaktes geehrt wurden.
Etwas ganz Besonderes war der Ehrenring in Gold, den Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler und Bürgermeister Christian Vogt an die Stadtälteste Gudrun Kemmann übergaben.
„Man bekommt diesen Ring nicht geschenkt und man kann ihn auch nicht kaufen. Man kann ihn sich nur verdienen“, so Vogt. „Das hat Gudrun Kemmann, die Grande Dame der Kommunalpolitik und des Kulturlebens in Hofheim, mit ihrem jahrzehntelangen Engagement getan.“ Der Ring ist bisher erst insgesamt 26-mal verliehen worden.
Geehrt wurde außerdem Dr. Wolfgang Mork. Er erhielt die Ehrennadel der Kreisstadt in Bronze für seinen Einsatz für die Sportgemeinschaft Wildsachsen e.V.. Die Ehrennadel in Gold erhielt Elisabeth Schaarschmidt, die 31 Jahre lang die Stadtbücherei in Wildsachsen geleitet hat. Bis heute ist sie Lesementorin in der Wilhelm-Busch-Schule und liest Kindergartenkindern vor. Ebenfalls mit der Ehrennadel in Gold wurde Ingrid Jureit geehrt, die seit 1980 als freischaffende Künstlerin das kulturelle Leben in Hofheim prägt. Nach Angaben von Andreas Hegeler gehören die vier Geehrten zu den 30 Millionen Menschen in Deutschland, die sich ehrenamtlich engagieren. Dennoch seien sie Ausnahmen: „Sie bringen sich nicht nur punktuell ein, sondern über Jahrzehnte. Und sie haben immer Leitungsaufgaben übernommen. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, diesen Einsatz zu würdigen.“
Außerdem gab es während des Neujahrsempfangs Beiträge des Tanzsportclubs Metropol Hofheim, des Popchores Happy Voices Diedenbergen, des Ökumenischen Chors Lorsbach und der Musikschule Hofheim. Für den Imbiss sorgte die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Wildsachsen. red