Wer eine Streuobstwiese sucht oder zu verpachten hat, wer eine große Leiter ausleihen oder eine Baumsäge abgeben möchte, wer Hilfe bei der Ernte benötigt oder wessen Obstertrag die eigenen Lagermöglichkeiten übersteigt – der kann über die neue Streuobst-Börse des Regionalverbandes mit Menschen in Verbindung treten, die genau dies anzubieten haben oder brauchen können.
Mit der Einrichtung der Börse setzt der Regionalverband einen weiteren Punkt der „Lohrberger Erklärung“ um, die vor drei Jahren beim ersten regionalen Streuobsttag verabschiedet wurde. Die Teilnehmenden beauftragten den Regionalverband, sich als zentraler Akteur für die Streuobstwiesen in der Region einzusetzen, und benannten konkrete Schritte, die nach und nach umgesetzt werden sollen, um die Kulturlandschaft der Streuobstwiesen zu sichern und zu erhalten.
Einige dieser Schritte wurden bereits getan: Die Übernahme der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute mit ihrer Zeitschrift „Der Apfelbote“ befördert das einheitliche Marketing des Themas Streuobst. Eine einjährige Fortbildung zum „zertifizierten Landschaftsobstbauer“ qualifiziert Multiplikatoren in den Gemeinden, sodass sie Interessierten eine fundierte Beratung anbieten können. Das Infoportal www.streuobst-frm.de bietet Nützliches und Wissenswertes rund um Streuobstwiesen und ihre Pflege bis hin zu Adressen von Ansprechpartnern in der Region.
Nun kommt die Streuobst-Börse hinzu, die sich im Laufe ihrer Entwicklung konzeptionell erweitert hat: War zunächst nur an die Vermittlung von brachliegenden Obstwiesen gedacht, so werden die Nutzerinnen und Nutzer der fertigen Börse nunmehr in vier verschiedenen Kategorien fündig: Unter „Fläche“ können Streuobstwiesen gesucht und angeboten werden. Die Rubrik „Obst“ ermöglicht es, Abnehmer für überschüssiges Obst zu finden. Wer Handwerkszeug oder Geräte abzugeben hat, ausleihen oder kaufen möchte, der schaut unter „Material“, und alle, die Hilfe anbieten oder benötigen, sei es bei der Ernte oder auch beim Baumschnitt, können sich über die Rubrik „Dienstleistungen“ vernetzen. Die Suchanfragen können nach diesen Kategorien, aber auch nach Kommunen oder Kreisen oder einfach nach dem Kriterium „Suche/Biete“ gefiltert werden.
„Wir möchten allen, die eine Streuobstwiese bewirtschaften oder sich überlegen, dies zu tun, mit dieser Börse eine ganz praktische Hilfe im Alltag anbieten und damit auch die Vernetzung der Aktiven fördern“, erklärt Bastian Sauer, der Streuobstbeauftragte des Regionalverbands. „Dabei haben wir besonderen Wert auf Übersichtlichkeit und einfache Bedienbarkeit gelegt. Die Funktionen sind bewusst schlicht gehalten, das Einstellen von Inseraten ist mit wenigen Schritten erledigt und natürlich ist die Börse für alle Beteiligten kostenlos.“
Der Erste Beigeordnete des Regionalverbandes, Rouven Kötter (SPD), sieht die Börse als eine wichtige Ergänzung des Angebots auf dem Streuobstportal, das im vergangenen Frühjahr online ging: „Ein wesentliches Anliegen unseres Portals ist es, Interessierte zum Mitmachen anzuregen und zu vernetzen. Wir sind uns sicher, dass die Streuobst-Börse mit ihrem vielfältigen Angebot dazu beitragen kann.“
Die Streuobst-Börse steht ab sofort auf der Internetseite hier zur Verfügung. Eine Registrierung ist nicht notwendig. Die Inserate werden nach Sichtung durch den Regionalverband freigeschaltet, Anfangs- und Enddatum sind frei wählbar. Falls kein Ablaufdatum angegeben wird, bleibt die Anzeige drei Monate sichtbar. red