Sie liegen überall im öffentlichen Raum – achtlos weggeworfene Zigarettenstummel mit und ohne Filter. Besonders vor Ampeln, wo sie von rauchenden Autofahrern gerne aus dem Fenster geschnipst werden. Beliebt sind auch Kippenkreise rund um öffentliche Sitzbänke, auf denen es sich besonders gemütlich rauchen lässt. Diese giftigen Überreste will die „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ sammeln und entsorgen.
Auch die Stadt Hofheim beteiligt sich an der Aktion des Main-Taunus-Kreises zur „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ und ruft die rauchenden Bürgerinnen und Bürger auf, ihre Zigarettenkippen während der Aktionswoche bis zum 26. November in einem ausgedienten Schraubglas zu sammeln und am Wertstoffhof in der Ahornstraße abzugeben.
Giftbomben
Jedes Jahr würden, so der Main-Taunus-Kreis, mehr als 4,5 Milliarden Kippen achtlos auf die Straße und in die Natur geworfen. Sie sind der am häufigsten unachtsam weggeworfenen Müll weltweit. Die vielen verschiedenen Giftstoffe in den Resten von Zigaretten machen diese zu Problemabfällen. Bereits ein kleiner Regen genügt, um die enthaltenen Giftstoffe auszuwaschen und in das Grundwasser zu leiten.
Recycelt oder fachgerecht entsorgt
Die im Rahmen der Aktionswoche gesammelten Zigarettenkippen werden zur zentralen Sammelstelle bei der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) gebracht und von dort der Aktion TobaCycle zugeführt. Dort werden die Zigarettenkippen zum Teil zu Granulat für Behältnisse wie den Taschenascher verarbeitet. Verbleibende Reststoffe werden fachgerecht entsorgt.
Schnell sein lohnt sich
Die Firma Meinhardt, die den Wertstoffhof in der Ahornstraße im Auftrag der Stadt Hofheim betreibt, unterstützt die Aktion. Bürgerinnen und Bürger können ihre gesammelten Kippen während der Öffnungszeiten dort hinbringen und den Inhalt des Schraubglases in das bereitstehende Kippenfass schütten. Die ersten 50 Teilnehmenden erhalten einen kleinen Taschenascher oder ein Klimasparbuch.
Das Schraubglas kann im Glascontainer entsorgt werden – oder für die weitere Kippensammlung genutzt werden. Denn Bürgerinnen und Bürger können die Kippen auch nach der Aktionswoche zum Wertstoffhof der Deponie in Flörsheim-Wicker bringen.
Das Rathaus und die Stadthalle machen ebenfalls mit. Hier werden die vorhandenen Ascher gesondert geleert und die Kippen für die Aktion des Main-Taunus-Kreises weitergegeben.
Aufklären statt diffamieren
Die Aktion möchte Raucherinnen und Raucher nicht diffamieren, sondern erreichen, dass ein Bewusstsein für den Problemabfall Zigarettenkippen entwickelt wird: Die Kippen also nicht achtlos wegwerfen, sondern im besten Fall getrennt sammeln, abgeben und verwerten lassen. Im Sinne der Abfallvermeidung ist natürlich auch in diesem Fall der Abfall am besten, der gar nicht erst entsteht. Nichtrauchen schont neben der Gesundheit auch die Umwelt.
Mehr zum Thema, mit Sammelstellen und Hinweisen zum richtigen Sammeln, auf der Homepage von TobaCycle.