Gut 100 Breckenheimer Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte aus Wiesbaden und angrenzenden Ortschaften, versammelten sich am Dienstagabend im Vereinshaus des Wiesbadener Vorortes, um die Bürgerenergie Wiesbaden eG iG zur Produktion von Solarstrom zu gründen.
Eine Innovative und nachhaltige Idee, die – wie man vielleicht vermuten könnte – jedoch nicht dazu dient, die Versorgung des Ortes autark und kostengünstig sicher zu stellen, sondern einen allgemeiner Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung in der Region leisten soll. Ein weiterer Aspekt ist, mit einer größeren Pluralität auf dem Anbietermarkt die Poloypol-Stellung der großen Energielieferanten systematisch zu unterwandern. Ein insgesamt sehr interessanter Impuls, der besonders bei jungen Menschen auf offene Ohren stoßen müsste. Schade, dass die sogenannte „letzte Generation“ gar nicht vertreten war. Es bleibt Spekulation, ob sie sich einfach schon sicher sind, dass die Welt in jedem Fall untergeht oder dass das Thema nicht wichtig genug war, weil sie gerade ihr Handy aufladen mussten. So liegt nach der Verantwortung für die Klimakatastrophe auch die Energiewende in den Händen der Babyboomer.
Nach der Erledigung der notwendigen Formalitäten (Wahl des Schriftführers und des Sitzungsleiters), gab der Ortsvorsteher Manuel Köhler einen kurzen Abriss der bisherigen Aktivitäten in Sachen Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft. Er berichtetet, dass sich die Ortslandwirtschaft interessiert zeigt, Flächen für eine Photovoltaik-Anlage zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurde eine Satzung erarbeitet, die die Gründung an diesem Abend ermöglichte. Die neue Genossenschaft ist stadtweit verankert, um spätere Irritationen sowie zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Die Finanzierung des Projektes wird laut Köhler mit 200 bis 300 Mitgliedern zu stemmen sein. Die Realisierung des Projektes dauert geschätzt gut 3 Jahre. Dabei sind die Initiatoren zuversichtlich, diese Zahl der Anteilseigner probnzu erreichen. Bereits am Abend unterzeichneten gut 80 Personen ihre Beteiligung an der Genossenschaft. Die Größe eines Anteils wird mit 500 € beziffert. Die Summe der Anteile hat keine Auswirkung auf das Stimmrecht der Anteilsnehmer. Geplant ist zunächst 100 Prozent des Stroms ins Netz einzuspeisen. Andere Varianten sind in Zukunft denkbar. Dieser Ansatz ist sicher auch für Hofheim interessant und sollte auf geeignete Flächen untersucht werden. Weitere Informationen über die neue Geossenschaft finden Sie im Video der Hessenschau. psn
Vielen Dank für die ausgewogene und wohlwollende Berichterstattung im Nachbarort!