Seit einiger Zeit wendet der Wallauer Ortsbeirat, auf Initiative der Fraktion der CDU, finanzielle Mittel aus seinem Budget auf, um die grauen Kästen der Telekom, des Stromversorgers oder der Bundespost gestalten zu lassen und das Ortsbild damit zu verschönern. Mittlerweile zieren ein Bücherstapel am Rheingauer Weg, ein Frauenbild an der Bushaltestelle gegenüber dem Grünen Wald und spielende Katzen am Durchgang Rathausstraße/Johann-Philipp-Schleicher Straße. Weitere Kästen sind in Planung.
Das bemalen der Gästen ist an ein paar Spielregeln gebunden die exemplarisch hier zu finden sind. Für diese Kästen, die im Auftrag des Ortsbeirates von einem Künstler sowie Schülerinnen und Schülern der Taunusblickschule gestaltet wurden, liegen die Genehmigungen der entsprechenden Unternehmen sowie die Freigabe der Motive vor.
Unter Beachtung dieser Vorgaben, können Bürgerinnen und Bürger jederzeit selbst Kästen gestalten. Damit die geplanten Kunstwerke auch richtig zur Geltung kommen ist es zwingend notwendig, die Kästen vor der Gestaltung gründlich zu reinigen. All diese Punkte hat/haben der/die Künstler, die kürzlich mehrere Kästen in Wallau mit dem Eintracht-Logo beschmiert haben, leider nicht beachtet.
Ein trauriges Beispiel, wie aus einer schönen Idee eine hässliche Schmiererei wird. Petra Schumann, die im Ortsbeirat für die Realisierung der Malereien zuständig ist, sagt dazu:“Es ist schade, dass das jetzt so aussieht. Wir haben immer wieder unsere Bereitschaft kommuniziert, interessierte Bürgerinnen und Bürger bei der Realisierung ihrer Ideen beratend und finanziell zu unterstützen.“ Besonders enttäuscht ist die Ortsbeirätin darüber, dass die anderen Kästen alle von – ebenfalls stümperhaften – Schmierfinken bekritzelt wurden. „Es gab mal einen Ehrenkodex unter den Sprayer, dass eine professionell gestaltete Fläche nicht von anderen getagt wird. Das gilt heute offensichtlich nicht mehr. Jeder kleine pubertierende Wicht der einen Edding halten kann, hält sich heute für Banksy.“ Laut Schumann würden die Tags zeitnah übermalt. Die dilettantische Bemalung der anderen Kästen wurde den entsprechenden Unternehmen gemeldet. Unklar ist, ob Strafanzeige erstattet wird. „Wir sind hier so wenige Leute in Wallau, irgendwann kommt raus wer es war, dann wird es für den/die Täter m/w/d sehr unangenehm. Da wird dann sicher Ross und Reiter genannt“, vermutet Schumann. „Natürlich gilt weiterhin das Angebot des Ortsbeirats Wallauerinnen bei der Gestaltung von Versorgungskästen zu unterstützen“, sagt Schumann abschließend. psn