Überschwänglicher Jubel des Publikums wie auch der Mannschaft, gab es in einer denkwürdigen Partie bei Handballregionalligist HSG Breckenheim Wallau/Massenheim am vergangenen Samstag.
Vor über 250 Zuschauern gewann das HSG-Regio-Team, nach einer überragenden Leistung, mit 27:25 (15:13) gegen den Favoriten ESG Gensungen/Felsberg. Die HSG katapultierte sich damit nach sechs Siegen in Folge auf den zweiten Tabellenplatz und sorgte obendrein für den ersten Erfolg gegen den Liga-Rivalen.
„Grundlage für den Sieg bildete unsere Abwehr. Die Absprache und unsere Kommunikation haben gut funktioniert. Jeder hat „120“ Prozent gegeben und sich voll reingehauen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, analysierte Lukas Crecelius die Partie.
Von Anfang an im Spiel
Vom Start weg zeigten die Gastgeber viel Präsenz. Trainer Tobias Schimmelbauer setzte mit der 5:1 Formation auf Bewährtes. Mit Luis Zuber stand erneut ein A-Jugendlicher im Kader. Dennis Quandt war gleich auf Betriebstemperatur und parierte bis zur 11. Minute bereits fünf Bälle, davon zwei freie. Dieses Selbstvertrauen übertrug sich auf seine Vorderleute. Timo Treber, der seine Angriffe diszipliniert und mit viel Tempo führte, erzielte in der 8. Minute das 6:2. Der Flügelflitzer zeigte auch in dieser Partie wieder seine Qualitäten. Eindrucksvoll seine Schnelligkeit, als der Linksaußen in der 41. Minute einen Fehler mit einem Spint übers ganze Feld wieder ausbügelte.
Die Hausherren waren auch im weiteren Verlauf die spielbestimmende Mannschaft. Jeder Fehler wurde gnadenlos in eigene Ernte umgesetzt. Crecelius und Sinnecker sorgten bis zur 25. Minute für einen sechs Tore (14:8) Vorsprung. In der Halbzeit stellte Gensungens Coach Fynn Welch die Deckung um. Weitaus offensiver gingen die Nordhessen danach zu Werke. Nach einer kurzen Zeit der Neusortierung waren die Gastgeber wieder orientiert im Spiel.
Ein weiterer Grund für den Erfolg war der brutal schnelle Rückzug der Ländchescrew. Der Favorit hatte wenig Chancen für einfache Tore. Die vielen Zweikämpfe forderten aber ihren Tribut. Crecelius (15.), Sinnecker (26.) und Göttert (45.) mussten mit Blessuren vorübergehend auf die Bank. Alle bissen auf die Zähne und konnten nach einer Behandlung von HSG Physio Collins Bett wieder mitmischen.
Fair und spannend
Ab der 45. Minute entwickelte die faire Partie nun richtig Rasse und Klasse. Der zuletzt erkrankte Sebastian Schermuly kam zwischen die Pfosten und parierte gleich den ersten Ball. Beim Gast spielte sich Vince Schmidt (10 Tore) immer mehr in den Mittelpunkt. 21:21, 22:22 und 24:24 lauteten die prickelnden Zwischenstände. Die HSG-Fans erhöhten die Schlagzahl der Trommeln und stärkten der Mannschaft zusätzlich den Rücken. Gottron vom Kreis traf zum 25:24 (56.) und mit seinem zehnten Treffer erzielte Timo Treber das 26:24 (57.). In der letzten Minute stibitzte sich Yannick Sinnecker die Kugel und verwandelte zum alles Entscheidenden und verdienten 27:25 Erfolg, in einer mitreißenden Partie. Diesen Treffer erlebte der HSG-Anhang stehend. „Es macht Spaß die Jungs zu sehen. Diese Leidenschaft und dieser Wille sind beeindruckend“, brachte es ein Zuschauer auf den Punkt.
„Ich bin maximal enttäuscht“, sagt Gensungens Trainer Fynn Welch. „Mit Fehlpässen und Fehlwürfen haben wir unseren Gegner zu acht Tempogegenstößen eingeladen, die vor allem von Linksaußen Treber erfolgreich abgeschlossen wurden“, fasste Welch mächtig angesäuert den Spielverlauf.
„Wir waren gut vorbereitet und sind aktuell sehr selbstbewusst. Außerdem haben wir uns in der Abwehr viel geholfen. Wir wussten das sie unter Druck auch Fehler machen und das haben wir gnadenlos bestraft. Das Spiel stand zehn Minuten vor den Abpfiff auf des Messers Schneide. Wir haben an uns geglaubt und gewonnen“, bilanzierte ein zufriedener Tobias Schimmelbauer die Partie. A.Luft/red
Es spielten: Quandt, Schermuly, Schaeffter 3, Crecelius 1, Stamm, Treber 10, Göttert 2, Gottron 2, Beer, Zuber, Kiedrowicz 2, Botzenhardt 4, Lorenz, Sinnecker 3/1
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Kerth/Knodt (Erfelden)
Spielfilm: 1:0 (3.), 4:2 (6.), 8:4 (11.), 9:6 (14.), 12:8 (19.), 14:9 (25.), 14:11 (27.), 15:13 – 17:15 (33.), 19:18 (39.), 21:20 (44.), 22:22 (47.), 24:22 (49.), 24:24 (53.), 26:24 (57.), 27:25