Erstmals gibt es im Rathaus einen Klimaanpassungsmanager: Der Umweltwissenschaftler Giuseppe Sapienza widmet sich seit kurzem der Frage, wie die Kreisstadt Hofheim am Taunus die Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung abmildern kann. „Auch in Hofheim ist der Klimawandel zu spüren“, so Erster Stadtrat Daniel Philipp. „Ein Beispiel sind die Waldbrände und die Dürre, mit denen wir vor zwei Jahren zu kämpfen hatten. Ein weiteres Beispiel ist der Starkregen, der im vorigen Sommer den großen Wasserschaden in der Wilhelm-Busch-Halle verursacht hat.“
Giuseppe Sapienzas Aufgaben bestehen zunächst einmal darin, die Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes für die Stadt Hofheim zu koordinieren und Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz zu identifizieren und umzusetzen. Damit soll Klimaanpassung nachhaltig in Hofheim verankert und die urbane Biodiversität gefördert werden. „Schon kleine Veränderungen können viel bewirken“, erläutert er. „Wer Rasengittersteine anstatt Pflastersteine verlegt, sorgt zum Beispiel dafür, dass Regenwasser weiterhin versickern kann und die Bodenstruktur zumindest teilweise erhalten bleibt. Böden spielen eine wesentliche Rolle für die Klimaanpassung und den Klimaschutz und sind zu erhalten und zu schützen. Und wer Fassaden und Dächer begrünt, trägt zur Verbesserung des Stadtklimas bei und bietet zusätzliche Lebensräume für Flora und Fauna. Das hat viele ökologische Vorteile.“ Dabei liegt der Fokus auf der Kommune selbst, aber auch darauf, was jeder einzelne tun kann. Ein Beispiel für eine gelungene Maßnahme ist für ihn der begrünte Graben am Alten Wasserschloss.
Die Stelle von Sapienza wird zu 80 Prozent über das Programm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert. Das ist ganz ähnlich wie bei der Klimamanagerin Monique Delbos, die die Stadt vor knapp eineinhalb Jahren eingestellt hat. Beide ergänzen sich: Einerseits geht es um den Klimaschutz durch Einsparung von Treibhausgasen; andererseits um die nachhaltige Anpassung an das veränderte Klima.
Giuseppe Sapienza hat sein Masterstudium der Umweltwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main abgeschlossen. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Bodenkunde und Bodenschutz. Er hat mehrjährige Berufserfahrung als Umwelttechniker und Umweltberater sowie im Bereich Boden-, Immissions- und Umweltschutz bei einer kommunalen Verwaltung gesammelt. Er widmet sich nun der Aufgabe, die Stadt Hofheim am Taunus klimaresilienter und noch lebenswerter zu gestalten. red