23. Mai 2025

Zähe Prozesse, offene Fragen – und ein kleiner Lichtblick

25. Ortsbeiratssitzung

Die 25. Sitzung des Wallauer Ortsbeirats in dieser Legislaturperiode zeichnete erneut ein kritisches Bild der Zusammenarbeit mit der Hofheimer Stadtverwaltung. Ortsvorsteherin Anja Hauzel brachte gleich zu Beginn ein lange schwelendes Thema zur Sprache: die Ortsbegehung des Recepturhofs, auf die der Ortsbeirat beinahe vier Jahre gewartet hatte. Am 22. April war es endlich soweit – in Anwesenheit des zuständigen Stadtrats Bernhard Köppler konnten die Ortsbeiratsmitglieder auf die zum Teil desaströsen Zustände hinweisen.

Doch statt Fortschritt gibt es erneut Frust. Vier Wochen nach der Begehung sind z.B. festgestellte Sicherheitsmängel, die durch das Equipment des aktuellen Pächters verursacht werden, noch immer nicht beseitigt worden. Ein „typisches Beispiel“, wie Hauzel betont, für die zähe Umsetzung von Maßnahmen durch die Verwaltung. Ebenso wenig verwunderlich, aber nicht minder ärgerlich: Ein offizielles Protokoll der Begehung wurde dem Ortsbeirat bis heute nicht vorgelegt.

Förderanträge im Unklaren, Recepturhof mit Hoffnungsschimmer

Auch die CDU-Fraktion hakte nach – und fragte zum „Sofortprogramm Sicherheit bei Veranstaltungen“ des Landes Hessen. Stadtrepräsentant Jens Fleck erklärte, dass Förderanträge gestellt worden seien. Allerdings betrage der gesamte Fördertopf nur eine Million Euro für ganz Hessen. Entscheidungen über Veranstaltungsgenehmigungen würden weiterhin fallweise getroffen, wobei die Anforderungen an Sicherheitskonzepte zuletzt entschärft worden seien.

Ein kleiner Lichtblick für den Recepturhof: Die ausgeschriebene Hausmeisterstelle ist inzwischen besetzt – ein Schritt, der zumindest organisatorisch Erleichterung bringen könnte.

Jahrelange Hängepartien und offene Fragen

Ein weiteres Beispiel für schleppende Bearbeitung durch die Verwaltung: Eine CDU-Anfrage vom Januar 2022 zur Einrichtung von Sitzgelegenheiten für Greifvögel im Wallauer Feld blieb bis heute unbeantwortet. Ähnlich ernüchternd ist der Zustand der sogenannten „Smiley-Anlage“ an der Grundschule, die weiterhin funktionslos bleibt – und das, obwohl landwirtschaftlicher Verkehr sich dort regelmäßig nicht an die vorgeschriebenen 30 km/h hält.

Personalfragen und neue Impulse

In diesem Jahr laufen mehrere Amtszeiten im Ortsgericht aus. Für das Amt des Schöffen bewirbt sich der bisherige Amtsinhaber Wolfgang Schulz erneut – der Ortsbeirat befürwortet seine Wiederwahl.

Auch Rudolf Eckl möchte als stellvertretender Ortsgerichtsvorsteher im Amt bleiben – ebenfalls mit Unterstützung des Gremiums.

Für das Amt der Schiedsperson bewirbt sich Alex Föller. Die Mitglieder des Ortsbeirats möchten ihn jedoch vor einer Entscheidung persönlich kennenlernen und laden ihn zur nächsten Sitzung ein.

Markttag als sozialer Anker – CDU startet neuen Vorstoß

Ein neues, altes Thema brachte die CDU-Fraktion erneut auf den Tisch: die Wiedereinführung eines regelmäßigen Markttags im Recepturhof. Hintergrund ist der Verlust wichtiger Treffpunkte – die Bäckerei an der Kirche sowie die Eisdiele haben ihren Betrieb eingestellt. Ein freitäglicher Markttag von 14.00 bis 17.00 Uhr, mit wechselnden Anbietern und einem anschließenden Ausschank durch Vereine soll nun geprüft werden. Die Hoffnung: mehr Austausch, mehr Leben im Ortskern.

Bücherschrank vorerst gestoppt – maroder Weg entlang des Bachs

Weniger erfolgreich verlief das Projekt „Bücherschrank“. Die Fraktionen der GRÜNEN und SPD zogen ihren Vorschlag zurück. Die Gründe zu teuer in der Anschaffung und keine gesicherte Betreuung.

Dafür rückte ein anderes Anliegen in den Fokus: Petra Schumann machte sich für die Instandsetzung des Weges entlang des Wickerbachs stark. Bürgerinnen und Bürger hatten auf den zunehmend schlechten Zustand hingewiesen.

Die nächste öffentliche Ortsbeiratssitzung findet am Donnerstag, den 24. Juli 2025, um 19.00 Uhr statt. psn

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