Die Pandemie hat eine Nebenwirkung im Schlepptau, die auch nach jetzt fast eineinhalb Jahren immer noch spürbar ist – die Müllberge wachsen. Hofheim hat jetzt in der Kernstadt auf dieses Phänomen reagiert.
Seit Beginn der Corona-Pandemie – vor allem in der warmen Jahreszeit – sind die Abfallbehälter im Stadtgebiet so voll wie nie zuvor. Der städtische Bauhof hat 2019 allein aus der Mülleimer-Leerung rund 67 Tonnen Abfall entsorgt. Im vergangenen Jahr waren es circa 72 Tonnen, also fünf Tonnen mehr. Zuletzt ist es besonders in der Hofheimer Altstadt zu Anhäufungen von Müll auf der Straße gekommen. Deshalb hat die Stadt Hofheim dort an sieben Standorten zusätzliche Müllbehälter aufgestellt. „Wir mussten reagieren, weil der herumliegende Müll ein nicht mehr zu akzeptierendes Ausmaß angenommen hatte. Wir bitten nun alle, die regulären und zusätzlichen Mülleimer zu nutzen und unsere Stadt sauber zu halten“, appelliert Bürgermeister Christian Vogt. Das Motto laute „Hofheim bleibt sauber!“.
Problem Fast-Food-Verpackung
Die zusätzlichen Mülltonnen stehen an der Hauptstraße Ecke Burggrabenstraße, Hauptstraße Nummer 57 und 69, am Alten Rathaus und dreimal am Platz Am Untertor. „Außerdem werden alle Mülltonnen weiterhin auch samstags geleert wie wir es bereits im vergangenen Jahr begonnen haben“, erinnert Erster Stadtrat und Dezernent für die Abfallwirtschaft Wolfgang Exner. Denn seit dem ersten Corona-Jahr seien zum normalen Müll insbesondere Verpackungen vorwiegend von „to-go“ Artikeln hinzugekommen. „Für diese und für die großen Mengen sind die regulären Abfallbehälter aber nicht ausgelegt.“ So wurde Abfall auf und neben die bereits überquellenden Müllbehälter gelegt. „Kein schönes Bild, das entsprechende Beschwerden nach sich zog.“ Betroffen waren meist die Behälter im Umfeld der Verkaufsstellen, um die nächste Ecke.
Bauhof Mitarbeiter schieben Überstunden
„Im Sommer 2020 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs teilweise erheblich länger gebraucht, um alle Behälter zu entleeren und zusätzlich den Abfall aufzuheben, der daneben und im weiteren Kreis um die Behälter lag“, beschreibt der zuständige Dezernent für den Bauhof Bernhard Köppler die Situation. „Im Herbst war an den Sonntagen so viel Müll zu entsorgen, dass das Bauhof-Team fast doppelt so viel Zeit wie normal benötigte.“
Zusätzlicher Mitarbeiter
Daher wurde im Oktober 2020 die zusätzliche Samstagsreinigung gestartet, die sich seitdem bewährt hatte. Ein Mitarbeiter des Bauhofs konnte als Mini-Jobber für diese zusätzliche Leerung gewonnen werden. Sonntags sind zwei Mitarbeiter des Bauhofs noch einmal im Einsatz. Zwei Mitarbeiter sind jeden Tag unter der Woche ausschließlich mit dem Leeren der Behälter im Stadtgebiet inklusive der Stadtteile beschäftigt. So ließ sich die Entsorgung dank der Samstagsreinigung aktuell recht gut handhaben. Nun sollen die zusätzlichen Mülltonnen Abhilfe schaffen.
Appell „Müll ordnungsgemäß entsorgen“
Zu einem schönen Stadtbild kann jeder beitragen. Wenn ein Abfallbehälter voll, ist in einem anderen sicher noch Platz. Gerade im Bereich der Innenstadt liegen oft nur wenige Meter dazwischen. Bitte helfen Sie alle mit! red