25. Juni 2021

Wenn weit das Schweinchen auf dem Wallauer Recepturhof fliegt

Boule-Gruppe

Boule spielen in lockerer Runde auf dem Wallauer Recepturhof
Für das Boule Spielen ist man nie zu alt. Das beweist die fröhliche Wallauer Gruppe. v.l. Wally Vogl, Katharina Seitz, Edith Heil, Oliver Vogt, Marlene und Arno Schewe. Fotos: Petra Schumann

Im hinteren Teil des Wallauer Recepturhofs, ein wenig versteckt hinter Hecken und Bäumen, gibt es seit 2019 eine öffentliche Bahn auf der man Boule, Boßeln, Pétanque oder auch Boccia spielen kann. Die Impulsgeber für dieses sportliche Vergnügen, das keine Altersgrenze kennt, treffen sich dort jede Woche abwechselnd mittwochs und donnerstags ab 17:30 Uhr, für zwei Stunden, um zusammen eine ganz und gar nicht ruhige Kugel zu schieben.

Arno und Melanie Schewe spielen als Ehepaar in der Gruppe. Während des Lockdowns waren sie die einzigen, die als gemeinsamer Haushalt auf den Platz konnten. Seit Juni werfen jetzt auch wieder Katharina Seitz, Oliver Vogt, Wally Vogl und das älteste Teammitglied, die 89-jährige Edith Heil, einmal in der Woche die silbernen Kugeln. Die Idee wurde durch den aktuelle stellvertretenden Ortsbeiratsvorsitzenden Oliver Vogt in den Ortsbeirat eingebracht und von den anderen Mitspielerinnen und Mitspielern unterstützt. Die Stadt Hofheim setzte den Wunsch gerne auf dem Wallauer Recepturhof um.

Ein Spiel für jeden

Die Varianten des Spiels mit den Metallkugeln haben verschiedene Namen und im Detail unterschiedliche Regeln. Im Prinzip geht es jedoch immer darum, die eigenen Kugeln so dicht wie möglich neben die kleine Holzkugel (französisch Cochonnet=Schweinchen) auf dem Spielfeld zu platzieren. Eine laminierte Anleitung hängt für Anfänger neben dem Platz an einem Gitter.


Neben den Kugeln, die es in jedem Sportgeschäft schon für unter 10 Euro zu kaufen gibt, gehört zur Ausrüstung eigentlich nur noch ein Maßband und ein Stift mit Blatt, um die Ergebnisse zu notieren. Die Wallauer Gruppe ist jedoch besser ausgerüstet. Mit einem kleinen mechanischen Zähler wird der Punktstand festgehalten. Ein kleiner Magnet am Band, hilft beim Aufheben der Kugeln, ohne sich bücken zu müssen. Auf einem eigens angefertigten Brett, das auf einem kleinen Klapptisch steht, liegen die Kugeln der Spieler und warten auf ihren Einsatz. Und da das Feld unter Bäumen liegt, kommen vor jedem Spiel Rechen und Besen zum Einsatz, um die Fläche von Blättern und kleinen Ästen zu befreien. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Müll, den Besucher des Recepturhofs zurücklassen, grob mit entsorgt. Schade, dass das immer wieder ein Problem ist. Genauso wie das Urinieren oder gar mehr hinter den Verteilerkästen, das einen unschönen Geruch hinterlässt.

Neue Gruppen willkommen

Die Wallauer Gruppe spielt Pétanque. Aber ganz gleich nach welchen Regeln gespielt wird, der sportliche Wettkampf, die Geselligkeit und der anschließende Schoppen in der nah gelegenen Pizzeria, machen diese Sportart zu einem wahren Vergnügen. Weitere Mitspieler sucht diese Gruppe nicht, aber alle freuen sich, wenn Interessierte vorbeischauen, um sich zu informieren. „Wenn das Interesse an diesem Sport steigt, hängen wir eine Tafel auf, in der sich weitere Gruppen mit ihren Spielzeiten eintragen können. Spontan ist – Stand heute – das Spielfeld meistens frei“, sagt Oliver Vogt. „Wir erwarten von allen Nutzern nur, dass immer alles ordentlich hinterlassen wird, damit hier viele Menschen lange Freude an diesem Sport haben können“, ergänzt er abschließend. psn

2 thoughts on “Wenn weit das Schweinchen auf dem Wallauer Recepturhof fliegt

  1. Das übrigens hatten Sohnemann und ich letztens bei Rita grade überlegt: spielt dort noch jemand. Aber schön zu hören, dass das so ist. Einzig der Verteilerkasten – und das kommt vom Sohn! – sieht wirklich hässlich aus. Haben wir nicht einen Künstler im Ort der das etwas aufhübschen kann?!

  2. Sehr schön ausgeführt von Petra Schumann. Auch wenn man ungeübte ist oder das Spiel fremd, der Spass kommt beim Spiel. Also nur zu.

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