Müll und seine Vermeidung sind immer wiederkehrende Themen in den Ortsbeiratssitzungen oder auch im privaten Bereich. Die neue Abfallvermeidungsaktion der Stadt Hofheim, greift das Thema proaktiv in einer Kampagne auf.
Menschen brauchen Erholungsräume, Grünflächen, um sich zu treffen, um Sport zu treiben, um zu feiern und zusammen Zeit zu verbringen. Das ist auch in Hofheim entscheidend für die Lebensqualität. Auf der anderen Seite steht das Konsumverhalten der Menschen und der damit einhergehende Abfall. Sind die To-Go-Speisen erst verzehrt, werden die Verpackungen immer häufiger einfach liegen gelassen. Dazu kommen noch die ausgedrückten Zigarettenkippen, Kaugummiflecken und die allerorten zu findenden Hinterlassenschaften der vierbeinigen Familienmitglieder. Die Kreisstadt Hofheim am Taunus möchte diesen Problemen nun kommunikativ mit einer Kampagne zur Abfallvermeidung begegnen. Bewusst soll dies nicht mit dem erhobenen Zeigefinger geschehen, sondern informativ und nachvollziehbar mit den zwei Protagonisten „Schmutzfink und Dreckspatz“.
Littering – cooles Wort für heißes Eisen
„Littering ist der Fachbegriff für das Müllproblem, das hohe Kosten verursacht und die Gesundheit von Menschen und Tieren schädigt“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. Trotz vieler Gegenmaßnahmen seien die Probleme nach wie vor präsent und haben sich während der Corona-Pandemie teilweise noch intensiviert. „Littering ist dabei kein bloßes Abfallproblem, gibt es doch ausreichende Entsorgungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Wenn der Abfall nicht mehr dort entsorgt wird, wo er eigentlich hingehört, haben wir es mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun.“
„Unsere Erfahrung zeigt gleichzeitig, dass wir mit restriktiven Maßnahmen, Überwachung und Intervention auf keinen grünen Zweig kommen. Eine Veränderung lässt sich nur ganzheitlich realisieren“, erklärt Erster Stadtrat Wolfgang Exner als zuständiger Dezernent für die Abfallentsorgung. Um das Littering-Problem im öffentlichen Raum effektiv und nachhaltig in den Griff zu bekommen, müsse sich etwas in den Köpfen der Menschen bewegen.
Problembewusstsein schaffen
Dabei sollen die beiden Botschafter der Hofheimer Kampagne, Schmutzfink und Dreckspatz, beitragen. Die beiden Vogel-Figuren sind das Werk der Hofheimer Illustratorin, Zeichnerin und Grafikdesignerin Sophia M. Phildius. Sie arbeitet derzeit in Hamburg, ist aber auch weiterhin im Wallauer Fachwerk e.V. aktiv. Schmutzfink und Dreckspatz benennen in kurzen Dialogen die Problematiken rund um das Thema Abfall und zeigen die Lösungen auf. Die Konzeption dieser Kampagne hat die Stadt Hofheim zusammen mit der dreivorzwölf marketing GmbH entwickelt.
Während Überwachung und Intervention keine oder kaum Einfluss auf die Müllmengen im öffentlichen Raum haben, zeigt das von dreivorzwölf marketing GmbH entwickelte Präventionskonzept: Bleib sauber!© bereits in mehreren Städten und Kommunen in Deutschland Wirkung. Dazu gehört, dass auch in Hofheim sogenannte Umweltscouts durch dreivorzwölf marketing speziell zum Thema Müllvermeidung ausgebildet werden. Diese sollen insbesondere bei den Stadtfesten zum Einsatz kommen.
Verantwortungsvoller Umgang mit der Müllentsorgung
Hierbei steht im Vordergrund, den Bürgerinnen und Bürgern einen verantwortungsvollen Umgang bei der Müllentsorgung in öffentlichen Räumen näher zu bringen. Ausgestattet mit nützlichen Artikeln zur sinnvollen Müllentsorgung werden die Umweltscouts in Teams über die Stadtfeste und durch die Brennpunkte des öffentlichen Raums ziehen.
Umweltscouts – Botschafter für eine saubere Stadt
Die Erfolge dieses Präventionskonzeptes in mehreren deutschen Kommunen und Städten zeigen: Im Gespräch lassen sich auf Augenhöhe schnell Barrieren abbauen und mehr Sensibilität für das Thema Müllvermeidung aufbauen. Umweltscouts klären in erster Linie über sinnvolle Müllvermeidung vor Ort auf und sorgen bei den Bürgern und Bürgerinnen dafür, dass der Müll, auch tatsächlich richtig entsorgt werden kann. Die Menschen werden also nicht mehr alleine gelassen, sondern bekommen aktive Hilfe durch entsprechende Hinweise auf Entsorgungsorte oder die nötigen Tüten, die leider nicht jeder mal einfach so dabeihat.
Die Umweltscouts nutzen dabei ihre Kenntnisse über Littering und dessen Folgen und bekommen während der Ausbildung durch dreivorzwölf marketing gute Argumente mit an die Hand. Es ist klar, dass die Menschen gemeinsam feiern möchten und sich unter freiem Himmel auch treffen können – zurückgelassene Plastikverpackungen, Flaschen, Kronkorken, Zigarettenkippen und Hundekot sollen aber nicht das Ergebnis sein. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die soziale Gemeinschaft. Keiner möchte sich auf einer vermüllten Wiese niederlassen.
Mit dem Präventionskonzept Bleib sauber!© ist die Agentur bisher in zwölf Städten regional und überregional erfolgreich. In weiteren Städten deutschlandweit befindet sich das Präventionskonzept im Aufbau. red