Nach langem Warten wurde am vergangenen Samstag die neue Wallauer Ländcheshalle offiziell eingeweiht. Die Schlüsselübergabe an den TV Wallau 1861 e. V., hatte bereits im Frühjahr stattgefunden. Die geladenen Gäste waren neben Vertretern der Stadt und des Kreises vor allem jene, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen großen Anteil am Bau der neuen Sportstätte hatten.
Das würdigte auch Bürgermeister Vogt in seiner Ansprache: „Eigentlich ist dies ein Ort für Schmetterbälle, Freiwürfe und Siebenmeter – und nicht für lange Reden“, so Bürgermeister Christian Vogt. „Aber heute geht es darum, dass wir trotz aller Hürden und Hindernisse einen wunderbaren Sportstandort in Wallau bekommen haben. Dazu haben viele beigetragen – besonders auch der TV Wallau mit seinem Engagement.“ Allein der Verein hatte rund 500.000 Euro für die Gesamtanlage aufgebracht.
Zukunftsweisende Sportstätte
Unterstützung hatte es auch vom Land Hessen gegeben, das den Neubau mit knapp einer Million (976.000) Euro gefördert hatte. Als Vertreter des Landes war Staatsminister Axel Wintermeyer vor Ort. „Es ist ein starkes Signal an den Vereins- und Schulsport, aber auch an die Zuschauerinnen und Zuschauer der Veranstaltungen, dass wir die Mehrzweckhalle von Seiten der Landesregierung so massiv unterstützen. Wir stehen zuverlässig an der Seite der Kommunen. Sportstätten sind immer auch Treffpunkt und damit ein Ort des Miteinanders sowie ein Standortfaktor. Das ist wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sport gibt aber auch gerade den jungen Menschen Halt und Struktur. Den Spielen der Handballoberliga wünsche ich hier allzeit viel Erfolg“, sagte Wintermeyer.
Beteiligung des Main-Taunus-Kreis
Rund eine Million Euro hatte der Main-Taunus-Kreis als Schulträger beigesteuert, weil die Halle von der Taunusblickschule genutzt wird. „Das Beispiel zeigt, wie Stadt und Kreis nicht nur zum Wohl des Sports, sondern auch der Schülerinnen und Schüler zusammenwirken“, erläuterte Landrat Michael Cyriax. Außerdem hatte die Mainova die Küche in der neuen Halle und die Tartanbahn mit rund 10.000 Euro unterstützt. Einen Zuschuss für die Küche gab es auch vom Wallauer Ortsbeirat.
Kostproben aus dem Vereinssport
Aufgelockert wurde das Programm von zwei Tanzgruppen des Vereins „Waller Wespe“: den „Sugar Babes“ und der Gardetanzgruppe „McFlurry“. Außerdem zeigten die Ballettmädchen und die Leistungsturnerinnen des TV Wallau ihr Können.
Grußworte steuerten Michael Kage, Präsident des TV Wallau und Ortsvorsteherin Anja Hauzel bei. Zum Schluss gab es den Segen für das Gebäude von Pfarrer Gerhard Hofmann von der Evangelischen Kirchengemeinde Wallau und von Pfarrer Frank Schindling von der Katholischen Pfarrei Sankt Birgid Wiesbaden.
Gleich im Anschluss an die offizielle Feier widmete man sich dem eigentlichen Zweck der neuen Halle: die Austragung des Oberliga-Punktspiels der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und der HSG Hochheim/Wicker in dem die Wallau/Massenheimer 21:31 unterlagen. Bereits am Vorabend war der Kunstrasenplatz vor der Halle bereits Schauplatz des Fußballballspiels der alten Herrn gegen die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt. Die beiden Mannschaften trennten sich 1:9.
Hintergrund
Die neue Ländcheshalle an der Straße „Am Rheingauer Weg 16a“ umfasst eine Dreifeld- und eine Mehrzweckhalle mit Foyer und Umkleiden, außerdem einen Gymnastikraum mit Spiegelwand. Geeignet ist die Halle für den Vereins- und den Schulsport, für Wettkämpfe und kulturelle Veranstaltungen. Die Dreifeldhalle – ausgerüstet mit Trennwänden und drei Teleskoptribünen – kann bis zu 600 Personen aufnehmen, die Mehrzweckhalle ist auf bis zu 199 Personen ausgelegt.
Kleiner Hallenrundgang
Die Außenanlagen – Kunstrasenplatz, Tartanbahn, Weitsprunggrube und Flutlichtanlage – sind bereits seit 2019 in Betrieb. Nach Angaben von Bürgermeister Vogt ist die Halle für jede und jeden nutzbar: Im Innen- und Außenbereich sind alle Wege barrierefrei und optisch, akustisch und haptisch ausgestattet. Zum Beispiel gibt es kontraststarke Farben an Treppen, Böden und Wänden, außerdem Blindenleitstreifen und einen Aufzug. Darüber hinaus ist das Gebäude mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen, LED-Beleuchtung und energiesparenden Wärmestrahlplatten energieeffizienter konstruiert, als es der Gesetzgeber vorschreibt. Dadurch konnte die Stadt einen zinsverbilligten Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Halle, die Zuwegungen und die Parkplätze auf rund 14 Millionen Euro. red