Das Stadtmuseum Hofheim hat ein besonderes Geschenk erhalten: das Gips-Relief „Padula VI“ der Künstlerin Emy Roeder.
Gestiftet hat das Werk das Ehepaar Munzel. Er habe das Relief vor Jahren bei einem Sammler gesehen und sich spontan in das Werk verliebt, so Oliver Munzel. „Jetzt ist es aber im Stadtmuseum besser aufgehoben.“ Er habe jedoch vor, das Relief häufig zu besuchen – so wie hoffentlich viele Hofheimerinnen und Hofheimer.
Dazu wird es spätestens im Herbst eine gute Gelegenheit geben: Dann wird das Werk nämlich im Mittelpunkt einer „Spotlight“-Ausstellung zu Emy Roeder stehen, kündigte Bürgermeister Christian Vogt an. Er dankte dem Ehepaar Munzel sehr herzlich. „Es ist äußerst großzügig, solch ein Werk nicht für sich zu behalten, sondern es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Das Gips-Relief „Padula VI“ zeigt drei Frauen beim Duschen. Der Bronzeguss befindet sich im kunstgeschichtlichen Institut der Universität Mainz. Er entstand 1953/54 in Mainz und wurde in Frankfurt gegossen, bezieht sich aber auf Emy Roeders Zeit in Italien. Sie hatte 1936 ein Stipendium der „Villa Romana“ in Florenz erhalten und war anschließend im italienischen Exil geblieben. Als Deutsche war sie nach Kriegsende ein Jahr in der Nähe von Padula interniert worden. Darauf bezieht sich der Titel der insgesamt sieben Reliefs.
Emy Roeder gehörte zum Kreis um Hanna Bekker vom Rath. Bekannt wurde sie für ihre streng vereinfachten Frauenbildnisse. Ihr weiblicher Blickwinkel war zu ihrer Zeit eine Seltenheit in der männlich dominierten Bildhauerei. red