Die 13. Sitzung des Wallauer Ortsbeirates am Donnerstag, 2. März 2023 im ehemaligen Wallauer Rathaus, war gut besucht. Mehr als 20 Bürgerinnen und Bürger informierten sich aus erster Hand über die aktuellen Themen, die im Ortsbeirat anliegen. Einen großer Themenblock waren die Informationen von Erster Stadtrat Wolfgang Exner über den Planungsstand der neuen Zugverbindung über die sogenannte Wallauer Spange. Der neue Haltepunkt hinter der Autobahnbrücke der A 66 ermöglicht eine Fahrt nach Wiesbaden oder Frankfurt Fernbahnhof in ca. 10 Minten.
Drei Gemeinden – Hofheim, Hochheim und Wiesbaden – sind bei dem Projekt an der Planung beteiligt. Dabei zeichnet die Deutsche Bahn für die gesamte Schienenstrecke sowie den Bau des Bahnhofs verantwortlich (Infos und die virtuelle Streckenführung finden Sie hier https://www.wallauer-spange.de/). Die drei Gemeinden planen und realisieren die Park- und Verkehrsräume am Haltepunkt. Dazu gehört die Verkehrsanbindung für Pkw, Busse und Fahrräder über die L 3017, ein Parkhaus mit zurzeit geplanten 270 Stellplätzen, ein Busbahnhof sowie eine Bike- and Ride-Anlage. Aktuell geht die Bahn von einer Inbetriebnahme der Strecke Ende 2027 aus. Diesen Anspruch bewertet Exner als „sportlich“. Die Baukosten für die drei Gemeinden liegen bei geschätzten 20 Millionen Euro. 60 Prozent sollen über Fördergelder finanziert werden. Blieben für jeder der drei Kommunen 3 Millionen Euro, die aufzubringen sind. „Eine lohnende Investition“, sagt Exner, „denn dieses zentrale Infrastrukturprojekt ist ein echter Beitrag zur Verkehrswende.“
Zwei Varianten des beauftragten Planungsbüros Vössings stellte Exner vor. Variante 1 gruppiert die Verkehre um eine zentrale Mittelinsel, die als Busbahnhof dient. Bei Variante 2 liegen die Bussteige außen mit dem Nachteil, dass sich u. a. die Fußwege für Busfahrgäste verlängern. Die geplanten Kosten für Variante 1 liegen mehr als eine Million unter denen für Variante 2. Auch beim Flächenbedarf schneidet Variante 1 günstiger ab. Entsprechend wird in Zukunft nur noch Variante 1 weiterverfolgt.
Mögliche neue Straße
Wiesbaden und Hochheim wünschen sich darüber hinaus eine zweite Anbindung des Bahnhofs über die L 3028. Mit dieser würden die östlichen Stadtteile der Landeshauptstadt sowie Hochheim noch direkter angebunden. Exner betonte das diese Idee losgelöst von den aktuellen Planungen verfolgt werde und sieht Wiesbaden und Hochheim in der Pflicht, da laut einer Studie die beiden Städte überproportional von der neuen Straße profitieren würden.
Ankündigung: Wieder Bürgersprechstunde im Rathaus
Die Wallauer Ortsvorsteherin Anja Hauzel kündigte an, in Zukunft wieder eine Bürgersprechstunde anzubieten. Geplant ist jeweils der letzte Mittwoch im Monat, im alten Rathaus. Näher Informationen folgen.
Auf Antrag der CDU und Beschluss des OBR, wurde der Magistrat im letzten Jahr um die Anpflanzung hitzetoleranter Bäume entlang des Feldweges zwischen Weiherstraße und Weiherstraße sowie aus Richtung Weiherstraße kommend nach dem Weiherhof am ersten rechtseitigen Feldweg Richtung Wickerbach gebeten. Jetzt liegt die Antwort vor. Die Prüfung ergab, dass sich auf der städtischen Parzelle ein Kanal befindet, der eine Bepflanzung mit Bäumen wegen möglicher Wurzelschäden am Kanal nicht sinnvoll macht. Am Feldweg vom Weiherhof in Richtung Wickerbach reicht der Platz wegen der notwendigen Grenzabstände zu den Nachbargrundstücken nicht aus.
Alternativ können die Feldwege jedoch mit Hecken bepflanzt werden. Die Ortslandwirte haben gegen diese Empfehlung per E-Mail an die Ortsvorsteherin ihr Veto eingelegt. Die darin erhobenen Vorwürfe gegen das Informationsmanagement des Magistrats in dieser Sache lösten sowohl bei den Mitgliedern des Wallauer Ortsbeirates wie auch bei Erster Stadtrat Wolfgang Exner Irritationen aus. Die Angelegenheit wurde zur Klärung zurück an den Magistrat verwiesen, die Ergebnisse werden in der nächsten OBR-Sitzung vorgestellt.
Projekte, Anträge & Anfragen
In der Vorlage WAL2023/008 beantragten GRÜNE und CDU, die Erweiterung der bereits beschlossenen Lärmmessungen an der A3 auf den Bereich an der A 66 auszuweiten. Ziel ist des Antrags ist, eine valide Datenbasis für mögliche Veränderungen durch den Bau der Wallauer Spange entstehen zu schaffen.
Erster Stadtrat Exner berichtete, dass sich die Installation der geplanten Geschwindigkeitsanzeige an der Theodor-Heuss-Straße verzögert. Die geplante Fertigstellung in der 6KW fand nicht statt. Ein neues Datum für die Aufstellung wird seitens der Stadt nachgereicht.
Außerdem präsentierte Exner die jetzt vorliegenden die Nutzungszahlen des öffentlichen WLAN-Hotspots am Recepturhof. Mit 2447 Logins (7 pro Tag) im Jahr 2022, blieb die Nachfrage unter den Erwartungen. Weitere kostenlose Hotspots sind daher in Wallau zunächst nicht geplant.
Dem Antrag der GRÜNEN und der SPD zur Ergänzung der Wallauer Bücherstube einen „Bücherschrank“ im alten Ortskern aufzustellen, stimmten alle Mitglieder des Ortsbeirates zu. Der Magistrat wurde beauftragt einen geeigneten Standort dafür zu finden. Benötigte bMIttel sollen aus dem OBR-Budget gestellt werden.
Die CDU richtete zwei Anfragen an den Magistrat. Die eine beschäftigt sich erneut mit dem Thema der Zahl der Grundschulplätze in Wallau. Die angespannte Situation in den Wallauer Kitas deutet daraufhin, dass in Zukunft auch die Grundschulplätze in der Taunusblickschule nicht ausreichen werden. Außerdem hakte die Fraktion nach, warum auf dem Wallauer Spielplatz an der Post ein neuer Baum mitten in den beliebten Rodelhang gepflanzt wurde.
In der Abschließenden Bürgerfragestunde kam es erneut zu dem Problem, dass anwesende Zuschauer und Zuschauerinnen Ihre Anliegen schilderten, ohne Fragen zu formulieren, die der Magistrat oder die OBR-Mitglieder beantworten können. In Zukunft könnte dafür die angekündigte Bürgersprechstunde Abhilfe für dieses Problem schaffen. Die nächste Ortsbeiratssitzung findet voraussichtlich am Donnerstag, 27. April 2023, um 19.00 Uhr, im alten Rathaus statt. psn