21. Juli 2023

Spotlight: Emy Roeder

Neue Ausstellung im Stadtmuseum

Bürgermeister Christian Vogt (links), Stifter Oliver Munzel und Museumsleiterin Dr. Inga Remmers mit dem Gips-Relief „Padula VI“ von Emy Roeder. Foto:mag

Das Stadtmuseum Hofheim hat Anfang des Jahres ein besonderes Geschenk erhalten: das Gips-Relief „Padula VI“ der Künstlerin Emy Roeder. Gestiftet hat das Werk das Ehepaar Munzel. Ab sofort steht das Relief im Mittelpunkt einer Kabinettausstellung zu der Künstlerin. Unter dem Titel „Spotlight“ werden Emy Roeders Biographie und ihr Werk gewürdigt.

Die Künstlerin Emy Roeder (1890 – 1971) war eine der wichtigsten Bildhauerinnen im Berlin der 1920er-Jahre. Sie war Mitglied der 1918 gegründeten „Novembergruppe“, einer anfänglich politisch ausgerichteten Künstlervereinigung. Zu ihren Berliner Bekannten und Freunden zählten unter anderem Käthe Kollwitz, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. 1936 erhielt Roeder ein Stipendium der von Hans Purrmann geleiteten „Villa Romana“ in Florenz und blieb anschließend im italienischen Exil.

Nach Kriegsende war sie ein Jahr in einem Lager der Alliierten bei Padula in der Provinz Salerno interniert. In dieser Zeit entstanden viele Aktdarstellungen. Die Bronzereliefs „Padula I-VI“ knüpfen motivisch daran an. Nach Deutschland kehrte die Künstlerin erst 1949 zurück. Von 1950 bis 1953 arbeitete sie als Dozentin an der Landeskunstschule in Mainz. 1955 war sie als eine von wenigen Frauen mit drei Plastiken – darunter das „Bildnis Hans Purrmann“ – auf der documenta 1 in Kassel vertreten. Zusammen mit Karl Schmidt-Rottluff war sie ein häufiger Gast im „Blauen Haus“ Hanna Bekker vom Raths in Hofheim, deren Künstlerkreis sie angehörte.

Ein Schwerpunkt des Werkes von Emy Roeder sind weibliche Aktdarstellungen. Zudem fertigte sie Porträtbüsten ihrer Künstlerfreunde. Ein anderes Thema sind Tierdarstellungen. Neben Werken von Emy Roeder sind in der Kabinettausstellung Arbeiten von Heinz Battke, Werner Böttiger, Erich Heckel, Otto Herbig, Käthe Kollwitz und Karl Schmidt-Rottluff zu sehen.

Die Ausstellung „Spotlight: Emy Roeder“ ist bis zum 5. November im Stadtmuseum in der Burgstraße 11, zu den üblichen Öffnungszeiten zu besichtigen. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro. red

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