25. Juli 2023

Hofheimer Waldfriedhof – Sanierte Trauerhalle ist moderner Ort des Abschieds

Wiedereröffnung / Videos

Nach langer Sanierung wurde die moderne Trauerhalle wiedereröffnet.
Die Trauerhalle auf dem Hofheimer Waldfriedhof ist nach der Sanierung ein moderner Ort der Trauer. Foto: Petra Schumann

„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Diese biblischen Worte aus dem Buch Jesaja waren eines der Leitthemen bei der Sanierung der Trauerhalle auf dem Hofheimer Waldfriedhof. Das Kunstatelier Münch fertigte daran angelehnt die Reliefs im Innenraum an. Sie sollen die Ruhe ausströmen, Sammlung ermöglichen und eine würdevolle Atmosphäre ausstrahlen. Bei der feierlichen Einweihung am Samstag, 22. Juli nach der aufwändigen Sanierung, bestätigten die Anwesenden diese Stimmung. Mit einer ökumenischen Andacht durch Pfarrerin Constanze Schellenberg, von der evangelischen Thomasgemeinde und Pfarrer Helmut Gros, von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Elisabeth und unter der musikalischen Begleitung des Orchestervereins 1919 Hofheim e.V. wurde die Trauerhalle der Öffentlichkeit übergeben.

Im November 2021 hatten sich Teile der abgehängten Decke gelöst und waren heruntergefallen. Es folgte die Sanierung des gesamten Gebäudes inklusive der Erneuerung der Technik und der Möbel. Die Kosten können derzeit noch nicht abschließend beziffert werden, da Rechnungen einzelner Gewerke noch ausstehen.

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Der Orchestervereins 1919 Hofheim e.V.

„Wir freuen uns, dass die Hofheimerinnen und Hofheimer hier auf dem Waldfriedhof nun einen wirklich bemerkenswerten Ort zum Trauern haben, der würdevolle Ruhe ausstrahlt und gleichzeitig technisch wie baulich alle Anforderungen an einen modernen Ort des Abschieds erfüllt“, sagte Bürgermeister Christian Vogt.

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„Die Friedhofskultur hat bei uns in Hofheim einen hohen Stellenwert, wie unsere Friedhöfe in der Kernstadt und allen Stadtteilen zeigen. Die Trauerhalle auf dem Waldfriedhof wurde in den 1950er Jahren errichtet und 1989 erweitert. Nun ist sie auf dem Stand von 2023 und das Ergebnis der Sanierung ist großartig und spiegelt den Charakter unserer Friedhofskultur wider“, sagt der zuständige Dezernent für Friedhöfe, Erster Stadtrat Wolfgang Exner.

Erster Stadtrat Wolfgang Exner. Foto: Petra Schumann

„Bautätigkeiten sind unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht leicht. Das haben wir auch bei der Sanierung der Trauerhalle gemerkt. Umso mehr freut es mich, dass wir dieses Projekt nun mit einem sehr schönen Ergebnis abschließen können und ich danke allen, die daran mitgewirkt haben“, sagte Stadtrat Bernhard Köppler als zuständiger Dezernent für die Gebäudeunterhaltung.

Bei der Neugestaltung des Gebäudes bezogen die Planer die Nutzer wie die Pfarrer, Bestatter sowie die Kolleginnen und Kollegen der Friedhofsverwaltung mit ein. Ruhe und würdevolle Atmosphäre sollen durch den Blick auf die Fensterglasmalereien, die den Tod und die Auferstehung Christi wiedergeben, aufkommen. Als ein weiteres wichtiges Gestaltungselement ist das Kreuz neu inszeniert, indem es an einer freistehenden Stele in der Apsis aufgehängt ist. Bei nichtchristlichen Andachten kann das Kreuz abgehängt werden. Als Ergänzung wurden die Seitenwände der Halle und die Stele mit den Reliefs des Kunstateliers Münch versehen. Diese geben den Lebensweg eines jeden Menschen bis zum Tod wieder.

Für die neue Innenraumgestaltung wurde der abgenutzte Natursteinboden repariert und überarbeitet. Der beschädigte Natursteinboden in der Apsis wurde durch einen hellen Carrara Marmor ausgetauscht, auch um den Bereich des Kreuzes und des Verstorbenen von den Trauernden optisch zu trennen.

Die Dachschrägen wurden von den dunklen Nut- und Federbrettverschalungen befreit und mit Gipskarton verkleidet. Zur Vorbereitung der Reliefs des Künstlers mussten die Wände mehrfach verspachtelt werden, um die starken Unebenheiten der Bestandswand ausgleichen zu können. Die Decke wurde mit weißen Dämmwollplatten verkleidet. Dies wirkt sich auch positiv auf die Akustik in der Halle aus, genauso die neuen Stühle mit Sitzpolsterung.

Die veraltete und teilweise defekte Haustechnik wurde durch einen Unterverteilerschrank mit neuer Verkabelung, neuer Beleuchtung und neuer Beschallung ersetzt. Für die Halle und die Vorhalle gibt es nun eine teilweise kabellose Ansteuerung. Viele Anschlussdosen sind nun in Bodenklappen eingelassen und es besteht die Möglichkeit, ein WLAN-Netz einzurichten. Die Heizkörper wurden gesäubert und vor Ort belassen. Für eine bessere Wärmehaushaltung wurde über der abgehängten Decke zusätzlich gedämmt. Hierdurch wird mehr Heizwärme im Winter bzw. Kühle im Sommer bewahrt als es vor der Renovierung der Fall war. red

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