Für eine abwechslungsreiche Kinozeit sorgen die drei neuen Filme, die die Redaktion von Wallau Online für Sie herausgesucht hat
Ein ganzes Leben
Die österreichischen Alpen um 1900. Niemand weiß genau, wie alt der Waisenjunge Andreas Egger ist, als er ins Tal auf den Hof vom Kranzstocker (Andreas Lust) kommt. Dem gottesfürchtigen, aber gewalttätigen Bauern taugt er allenfalls als billige Hilfskraft. Allein die alte Ahnl (Marianne Sägebrecht) bringt ihm etwas Fürsorge entgegen. Als sie stirbt, hält den inzwischen erwachsenen Egger (Stefan Gorski) nichts mehr zurück.
Strotzend vor Kraft und Entschlossenheit schließt er sich einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Seilbahnen baut, die auch Elektrizität und Touristen ins Tal bringen soll. Mit seinem Ersparten pachtet Egger vom Wirt (Robert Stadlober) eine schlichte Holzhütte hoch oben in den Bergen, wo er sich und seiner großen Liebe Marie (Julia Franz Richter) ein Zuhause schafft. Doch das gemeinsame Glück ist nur von kurzer Dauer. Der Zweite Weltkrieg bricht aus, Egger wird einberufen, gerät in sowjetische Gefangenschaft und kehrt erst viele Jahre später ins Tal zurück. Dort ist Marie noch ein letztes Mal ganz nah bei ihm und der alte Egger (August Zirner) blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen.
Ein ganzes Leben
Länge: 116 Minuten
FSK: ab 12
Atatürk 1881-1919
Mustafa Kemal Atatürk wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Thessaloniki geboren. Seine Kindheit wurde überschattet von den räuberischen Überfällen, denen sein Vater dort ausgesetzt war. Zuerst gingen die Geschäfte seines Vaters Ali Rıza Bey immer schlechter, er verstarb als Mustafa Kemal Atatürk sieben Jahre alt war.
Für seine Mutter Zübeyde war Mustafa Kemal Atatürk das Zentrum ihrer Welt und ihm sollte nichts zustoßen. In der Zukunft, die sie für ihren Sohn vor Augen hatte, sollte er eine Koranschule besuchen und ein Gelehrter werden, ganz in der Tradition ihrer frommen Familie.
Aber die Wünsche, die Zübeyde für die Zukunft hatte, waren im Vergleich zu dem gewaltigen Feuer im jungen Atatürk nur ein kleines Flämmchen. Atatürk schloss die Militärakademie im Jahr 1905 als Stabshauptmann ab. Von 1905 bis 1919 diente er an verschiedenen Orten des Osmanischen Reiches, von Syrien bis Tripolis, von Thessaloniki bis Kars. Überall sah er, dass die Mächtigen seines Landes längst die Kontrolle verloren hatten und Loyalität und Patriotismus in der Türkei fehlten.
Für Atatürk gab es nicht viele Optionen. In seinen eigenen Worten brannte das Land, genau wie die Holzstämme seines Vaters, die von Räubern verbrannt worden waren. Er musste etwas tun, um die Türkei zu retten. Wie der berühmte Dichter und Schriftsteller Namık Kemal es ausdrückte „hatte der Feind seinen Dolch in den Busen des Mutterlandes gestoßen“. Jemand musste die Mutter retten: Mustafa Kemal Atatürk.
Atatürk 1881-1919
Länge: 132 Minuten
FSK: —
Franky Five Star
Franky (Lena Urzendowsky) jobbt im Getränkemarkt, wohnt mit ihrer besten Freundin Katja in einer WG und himmelt ihren unerreichbaren Nachbarn an. Wenn sie in peinliche oder unangenehme Situationen gerät, nimmt sie den Aufzug und checkt in ein wundersames Hotel ein, das nur in ihrem Kopf existiert. Das teilt sie sich mit der illustren Runde: Frau Franke, Ella, Lenny und Frank, die nur so vor Energie sprühen. Sie wollen spielen, sich verlieben, die Welt retten oder endlich mal Sex haben. Als Katjas neuer Freund Hasim, genannt Hasi, in die gemeinsame WG einzieht, sind die vier nicht mehr zu halten. In einem günstigen Moment nimmt die verführerische Ella den Fahrstuhl und macht sich an Hasi ran. Jetzt gerät Frankys Leben buchstäblich aus den Fugen. Sie droht alles zu verlieren, ihren Job, ihr Zuhause und ihre beste Freundin. Das Chaos führt zu einem dramatischen Notfall im Kopfhotel. Eine märchenhafte Liebeskomödie über die Suche nach sich selbst.
„Franky Five Star“ ist eine märchenhafte Tragikomödie, die sich dem Selbstoptimierungswahn unserer Gesellschaft mit Humor und Fantasie entgegenstellt. Regisseurin Birgit Möller lädt in ein zauberhaftes Belle Époque Hotel – das Innenleben ihrer Protagonistin Franky. Hier streitet eine illustre Gesellschaft über die großen Themen in Frankys Leben: Liebe, Freundschaft, das Erwachsenwerden und die Suche nach sich selbst – mit tiefgreifenden und teils absurden Folgen für Frankys Realität. Lena Urzendowsky stellt in der Rolle der liebenswerten Heldin ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis und stattet alle Facetten ihrer Figur virtuos und authentisch aus.
Franky Five Star
Länge: 114 Minuten
FSK: ab 12