Mit gerade einmal 24 Jahren erhielt Josephine Johnson für ihren Debütroman „Die November-Schwestern“ den Pulitzer-Preis. Aktuell wird sie international neu entdeckt. Alexander MacLeod veröffentlicht in „Tun, was getan werden muss“ acht Geschichten von Gewissheiten, die ins Wanken geraten. In farbenfrohen Illustrationen erzählt Calista Brills Kinderbuch „Der geheime Garten“ vom Zauber der Natur und der Zeit, die wir zum Wachsen und Erblühen brauchen.
„Die November-Schwestern“
Die Anstellung eines jungen Mannes auf der elterlichen Farm bringt das Leben der drei Haldmarne-Schwestern durcheinander, das im fragilen Gleichgewicht der Jahreszeiten verläuft. Als dann der Regen ausbleibt und damit die Ernte im Herbst, wird der November zu einem Ende und zugleich zu einem Anfang. Nicht nur Margets Blick auf die älteste Schwester Kerrin verändert sich grundlegend, nachhaltig verändert ist ihr Blick auf das eigene Leben und die Chancen, die es zu ergreifen gilt.
Josephine W. Johnson (1910–1990) erhielt für ihren Debütroman „Die November-Schwestern“ mit 24 Jahren den Pulitzer-Preis und war die bis dahin jüngste Preisträgerin der prestigereichen Auszeichnung. Sie studierte an der Washington University und schrieb insgesamt elf Bücher, darunter den Bestseller „The Inland Island“ (1969). Aus heutiger Sicht kann sie als Feministin und Umweltschützerin gelten, die geprägt war durch eine Welt der Ungleichheit und Ausbeutung, auf die sie uns mit ihren Werken aufmerksam macht.
Josephine W. Johnson: „Die November-Schwestern“
Übersetzt von Bettina Abarbanell
Aufbau, 2023. 222 Seiten, 22 Euro.
„Tun, was getan werden muss“
Ein Paar trennt sich nach vielen Jahren. Nur Gunther ist noch da, das Kaninchen, das sie trotz aller Differenzen verbindet. Eine junge Familie erfährt aus den Nachrichten, dass der nette Mann, der vor zwei Jahren im Motelzimmer neben ihnen wohnte, ein Serienmörder ist. Ein Frequent Flyer stiehlt am Flughafen Gepäckstücke, um für kurze Zeit in das Leben Fremder zu schlüpfen.
Aufrüttelnd, mitreißend und bestechend kraftvoll erzählt O-Henry-Preisträger Alexander MacLeod in diesen acht Geschichten von Gewissheiten, die in Wanken geraten. Von Spannungen, die unter der Oberfläche eines jeden Lebens aufbrechen. Von Momenten, in denen sich unabwendbar Wahrheiten offenbaren.
Alexander MacLeod wurde 1972 in Inverness, Nova Scotia, geboren und wuchs in Windsor, Ontario, auf. Sein Erzähldebüt „Light Lifting“ war für den Giller Prize und den Frank O’Connor International Short Story Award nominiert. Für die in diesem Band enthaltene Kurzgeschichte „Lagomorpha“ erhielt er den renommierten O-Henry-Preis. Alexander MacLeod lebt in Dartmouth, Nova Scotia, und lehrt an der Saint Mary’s University in Halifax.
Alexander MacLeod: „Tun, was getan werden muss“
Übersetzt von Henning Ahrens
Luchterhand, 2023. 288 Seiten, 15,99 Euro.
„Der geheime Garten“
Als die kleine Mary Lennox zum ersten Mal das große Herrenhaus sieht, in dem sie nun leben soll, erscheint es ihr düster und trist. Genauso traurig und einsam fühlt auch sie sich. Doch ein vorwitziges Rotkehlchen weist ihr den Weg zu einem geheimen Garten. Während Mary die Bäume und Blumen im Garten zu neuem Leben erweckt, blühen auch ihre Fröhlichkeit und Freude an der Natur wieder auf. Und ihr Wunsch, das Geheimnis des verborgenen Gartens mit Freunden zu teilen.
Die Autorin und Redakteurin Calista Brill lebt in New York. Sie liest gerne Comics, löst Kreuzworträtsel und liebt Zitroneneis am Stiel. Adelina Lirius lebt als freie Illustratorin in Stockholm. Schon von klein auf liebte sie es, Tiere und Pflanzen zu zeichnen. Die Ideen für ihre verspielten Motive sammelt sie meist auf langen Spaziergängen in der Natur. Neben dem Zeichnen bastelt sie gerne Miniaturen aus Papier und Ton, geht ins Kino, backt Kekse und liebt Tiere, vor allem Hunde.
Calista Brill: „Der geheime Garten“
Übersetzt von Naemi Schuhmacher. Illustriert von Adelina Lirius.
Insel Verlag, 2023. 36 Seiten, 18 Euro.