13. Juli 2024

Schockanrufvariante bringt Hofheimer Rentnerin um Schmuck & Bargeld

Trickbetrug

Eine abgewandelte Form des Schockanrufs hat am Donnerstag eine Seniorin in Hofheim um ihren Schmuck und Bargeld gebracht. Häufig rufen Betrüger als falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte an, um ihre Opfer mit einem vorgetäuschten tödlichen Verkehrsunfall aus der Fassung zu bringen und unter Druck zu setzen.

Wie vielfältig ihre Maschen aber sind, zeigte sich am Donnerstagabend. Ein Betrüger rief eine Rentnerin aus Hofheim an und gab sich als ihr Sohn aus. Er teilte ihr mit er sei sei im Krankenhaus falsch behandelt worden und benötige nun dringend ein amerikanisches Medikament. Dieses würde jedoch mehrere tausend Euro kosten, weshalb er auf die Hilfsbereitschaft seiner Mutter angewiesen sei. Er selbst sei gesundheitlich nicht in der Lage, vorbeizukommen, aber eine Angestellte des Krankenhauses würde sich der Sache annehmen.

Natürlich wollte die Rentnerin helfen. Da sie aber nicht genug Bargeld zu Hause hatte, packte sie darüber hinaus ihren Goldschmuck zusammen. Auch diesen nahm die (falsche) Klinikmitarbeiterin dankend an, als sie vor ihrer Haustür erschien. Insgesamt entstand der Hofheimerin ein Schaden von 8.000 Euro. Die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Main-Taunus hat die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauern an.

Die Rentnerin hatte sich, als ihr die Erkenntnis kam, dass sie Betrügern aufgesessen war, zu einem sehr mutigen Schritt entschlossen: Sie offenbarte sich der Polizei. Ein Schritt, den viele Opfer nicht wagen. Zu groß ist die Scham, auf einen solchen Betrug hereingefallen zu sein. Doch diese Scham hilft nur einem: den Betrügern. Umso wichtiger ist es, mit seinen Angehörigen über solche Betrügereien zu sprechen. Denn der Schockanruf ist eine Masche, die sich gezielt an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger richtet. Diese „Zielgruppe“ informiert sich möglicherweise nicht regelmäßig über derartige Delikte und ist dann im schlimmsten Fall überfordert, wenn sich die Betrüger als vermeintliche Polizei am Telefon melden und durch ihr geschultes und hochprofessionelles Auftreten gezielt die Ängste und Sorgen ihrer Opfer ausnutzen. Oft ist gerade bei dieser Bevölkerungsgruppe auch der Wunsch besonders groß, ihren Kindern oder Enkelkindern zu helfen. Deshalb bittet die Polizei: Überlegen Sie, wer in Ihrem Bekanntenkreis noch nicht von dieser Betrugsmasche gehört haben könnte, und sprechen Sie diese gezielt darauf an. Nur so lässt sich dem Treiben ein Riegel vorschieben. red

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