25. September 2024

Bürgerversammlung zum Rhein-Main-Link – viele Fragen offen

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Mehr Interesse bei einem wichtige Thema wäre wünschenswert.
Mäßiges Interesse der Hofheimer Bürger bei der Informationsveranstaltung zum geplanten Rhein-Main-Link. Foto: Petra Schumann

Gut 180 Hofheimerinnen und Hofheimer folgten am Dienstag, 17. September, der Einladung der Stadt Hofheim zu einer Bürgerinformationsveranstaltung zum geplanten Rhein-Main-Link. Die Verantwortlichen von Amprion (dem realisierenden Unternehmen im Auftrag der Bundesregierung) waren vor Ort und standen Rede und Antwort. Auch auf dem Podium der von der Stadt beauftragte Fachanwalt Alfred Bauer, der ebenfalls für Fragen zur Verfügung stand.

Zunächst skizzierten Bürgermeister Christian Vogt und Erster Stadtrat Daniel Philipp Ziele und Vorgehensweise der Stadt bei diesem Vorhaben. Nötig ist wird das, weil das Projekt Rhein-Main-Link immens in die Lebensqualität der Einwohner sowie in Naturräume eingreifen wird.

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Zusammengefasst heißt das: Hofheim lehnt die von Amprion in den Antragsunterlagen vorgesehenen Konverter-Standorte im Stadtgebiet ab. Einen alternativen Standort gibt es aus Hofheimer Sicht am Wiesbadener Kreuz mit Anbindung zum Umspannwerk Marxheim. Dort wäre der Einschnitt in Umgebung und Natur wesentlich geringer.

Entsprechend hat die Stadt Hofheim Amprion einen Vier-Punkte-Katalog mit Forderungen erstellt, den sie in die Antragskonferenz von Amprion einbringen wird:

  1. Die vorgeschlagenen Konverter-Standorte werden nicht umgesetzt.
  2. Der alternative Standort am Wiesbadener Kreuz wird genutzt.
  3. Die Führung des Erdkabels zwischen Langenhain und Kriftel und bis hinter die Bauerlöcher Wiesen erfolgt in geschlossener Bauweise (Verlegung in gebohrten Tunneln, statt überirdisch in Gräben).
  4. Schützenswerte Naturräume wie die Bauerlöcher Wiesen bleiben unberührt

Die Vertreter von Amprion äußerten sich dazu wie folgt:
Es besteht die theoretische Möglichkeit die bisher vorgesehenen Streckenverläufe und Konverter Standorte Marxheim und Kriftel zu verändern. Hierzu bedarf es allerdings einer Gesetzesänderung.

Es möglich ist rechtlich voneinander losgelöste Vorhaben, wie z.B. Ultranet und Rhein Main Link auf Masten streckenweise zu kombiniert, um die Landschaftszerstörung zu minimieren.

Einwände und Vorschläge die an diesem Abend aus dem Auditorium an die Amprion-Vertreter gerichtet wurden, wurden mit Hinweis auf den aktuellen Planungsstand abgewiegelt und führten nicht dazu, die Anwesenden zu beruhigen. Insgesamt entstand der Eindruck, dass Amprion nur wenig Spielraum bei dem geplanten Streckenverlauf sieht, da sie rechtlich legitimiert sind, das Vorhaben wie geplant durchzudrücken.

Was kann ich als Bürger aktuell tun?

Noch bis zum 1. Oktober können Stellungnahmen und Bedenken bei Amprion und der Genehmigungsbehörde, der Bundesnetzagentur, mitgeteilt werden. Nur wer diese Möglichkeit nutzt, hat eine Chance als Privatkläger zu einem späteren Zei tpunkt zugelassen zu werden. Die E-Mail-Adressen lauten: info@netzausbau.de oder vorhaben82@bnetza.de

Weitere Infos und die Präsentationen aus diesem Informationsabend findet Sie auf der Homepage der Stadt Hofheim. red

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