7. November 2022

Die Seniorenberatung im Hofheimer Rathaus – Unterstützung für Menschen über 60

Bürger-Service

Zwei die gerne weiterhelfen
Von links: Die Seniorenberaterinnen Sabine Schroth und Cornelia Stellmacher. Foto: privat

Die Seniorenberatungsstelle im Hofheimer Rathaus gibt es seit über 42 Jahren. Sie ist somit die älteste Seniorenberatung im Main-Taunus-Kreis. „Rund 11.000 Hofheimerinnen und Hofheimer sind mittlerweile älter als 60 Jahre“, erläutert Bürgermeister Christian Vogt. „Das ist ein Viertel der Bevölkerung. Deshalb nimmt die Bedeutung der Seniorenberatungsstelle immer weiter zu.“

Die Seniorenberaterinnen sind nicht nur Ansprechpartnerinnen für die älteren Menschen selbst, sondern zum Beispiel auch für Angehörige, Hausärzte oder Nachbarn. Sie verstehen sich als Türöffner für Hilfeleistungen. Die Beratung ist trägerneutral, vertraulich und kostenlos. Es geht um alle Fragen rund um das Thema Alter: Aufzeigen von niedrigschwelligen Hilfsangeboten und deren Finanzierung, Umgang mit einer Demenz, Entlastung pflegender Angehöriger, Wohnraum- und Hilfsmittelberatung, sozialrechtliche Ansprüche und vieles mehr. Die Beratung richtet sich immer individuell nach den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren. Ziel der Beratung und der begleitenden Hilfestellung ist es, solange wie möglich eigenständig und selbstbestimmt in dem gewünschten Umfeld zu leben, bei gleichbleibender Lebensqualität und Zufriedenheit.

Vernetzte Hilfe

„Wir sind gut vernetzt und arbeiten mit vielen anderen Institutionen zusammen, zum Beispiel mit der SeniorenNachbarschaftsHilfe, dem Horizonte Hospizverein, den Krankenhaus-Sozialdiensten, der Fachstelle Demenz, dem Gesundheitsamt des MTK, der Betreuungsbehörde sowie den Hausärztinnen und Hausärzten“, so die Seniorenberaterin Cornelia Stellmacher. „Ein großes Anliegen ist uns, dass die Menschen rechtzeitig zu uns kommen“, ergänzt ihre Kollegin Sabine Schroth. „Vielen Menschen fällt es sehr schwer zuzugeben, dass sie Hilfe brauchen. Sie beschönigen ihre Situation und suchen erst dann Rat, wenn die Probleme überhandnehmen.“

Die Zahl der Beratungen steigt Jahr für Jahr an. Im vergangenen Jahr hatte die Seniorenberatung 2412 Beratungskontakte in Form von Telefonaten, Gesprächen in der Beratungsstelle, schriftlichen Beratungen und den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Hausbesuchen. Während der Coronapandemie hatte sich die Anzahl der Hausbesuche zum Schutz der Senioren vor der Infektion reduziert, dafür stiegen die telefonischen Beratungen stark an. Die Mitarbeiterinnen der Seniorenberatung erleben im dritten Jahr der Pandemie eine Zunahme der Beratungen mit Mehrfachproblemlagen wie sozialer Isolation und Vereinsamung, Verschuldung und Verwahrlosung. Da viele Senioren aufgrund von Mobilitätseinschränkungen, psychischen Problemen oder Angst vor einer Infektion ihre Wohnung nicht verlassen, steigt die Nachfrage nach Hausbesuchen stetig an. Bei intensiven Beratungsfällen können zehn Hausbesuche oder mehr notwendig sein.

Vertrauen aufbauen

Sabine Schroth nennt das Beispiel eines älteren Herrn, dessen Nachbar sich an die Seniorenberatung gewandt hatte. Bei einem ersten Hausbesuch erfuhr sie, dass der ältere Herr dringend Hilfe brauchte, nicht nur im Haushalt, auch bei der Körperpflege. Gemeinsam füllten sie einen Pflegegradantrag aus, kontaktierten einen Pflegedienst und bestellten „Essen auf Rädern“. „In einer solchen Situation ist es zunächst einmal wichtig, Vertrauen aufzubauen.“ Erst dann könne sich jemand wie der ältere Herr öffnen und Hilfe zulassen.

Die Seniorenberatung befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses. Cornelia Stellmacher und Sabine Schroth sind unter den Telefonnummern (06192) 202-311 und 202-312 zu erreichen, außerdem per E-Mail an seniorenberatung@hofheim.de . Die Sprechzeiten sind: Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr, außerdem Dienstag 16.00 bis 18.00 Uhr. Um Terminvereinbarung wird gebeten. Hausbesuche können vereinbart werden. Für die Mitarbeiterinnen der städtischen Seniorenarbeit gelten verschärfte Corona-Präventionsmaßnahmen. Vor jedem Hausbesuch werden zusätzlich zu den geltenden Hygieneschutzmaßnahmen Selbsttests durchgeführt. Auch tragen die Beraterinnen bei Hausbesuchen FFP2-Maske. red

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