Haruki Murakami veröffentlicht mit „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ einen Roman über eine verlorene Liebe, Selbstfindung und die Möglichkeit, Mauern zu überwinden. Stephanie Holden schreibt in „Queen of Fashion“ über Vivienne Westwood, eine einzigartig selbstbestimmte Frau, die ihre Kunst mit dem Kampf für eine bessere Welt zu vereinen wusste. Hermann Onko Aeikens analysiert in seinem Buch „Unsere Landwirtschaft besser verstehen“ die deutsche Agrarwirtschaft und erklärt, wie der Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie gelingen kann.
„Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“
Eine ummauerte Stadt, die nur betreten kann, wer seinen eigenen Schatten zurücklässt: Hier lebt das wahre Ich des Mädchens, in das sich der namenlose Erzähler mit siebzehn Jahren unsterblich verliebt. Er macht sich auf die Suche nach ihm, gelangt in die Stadt und ihre geheimnisvolle Bibliothek, doch das Mädchen erkennt ihn nicht mehr.
Unter rätselhaften Umständen gerät der Erzähler zurück in die Welt jenseits der Mauer. Er zieht nach Tokio, arbeitet im Buchhandel, hat wechselnde Freundinnen. Die Erinnerung an das Mädchen und die ummauerte Stadt lässt ihn nicht los. Schließlich kündigt er und nimmt eine Stelle in einer alten Bücherei in der Präfektur Fukushima an. Die Realität gerät knirschend ins Wanken – und der Erzähler muss sich fragen, was ihn an diese Welt bindet.
Ein melancholischer, zärtlicher und philosophischer Roman über eine verlorene Liebe, Selbstfindung und die Möglichkeit, Mauern zu überwinden.
Haruki Murakami, 1949 in Kyoto geboren, lebte längere Zeit in den USA und in Europa und ist der gefeierte und mit höchsten Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen. Sein Werk erscheint in deutscher Übersetzung bei DuMont. Zuletzt erschienen die Romane „Die Ermordung des Commendatore“ in zwei Bänden (2018), in einer Neuübersetzung „Die Chroniken des Aufziehvogels“ (2020), der Erzählband „Erste Person Singular“ (2021), „Murakami T“ (2022) und „Honigkuchen“ (2023).
Haruki Murakami: „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“
Übersetzt von Ursula Gräfe
DuMont, 2024. 640 Seiten, 34 Euro.
„Queen of Fashion“
1965: Geschieden und alleinerziehend, sieht Vivienne Westwood keine Alternative, als ihren Traum von einem anderen Leben abzuhaken und Lehrerin zu werden. Doch dann verliebt sie sich in den Kunststudenten Malcolm McLaren und eröffnet mit ihm in London einen Fashion-Shop, der zum Anlaufpunkt all jener wird, die gegen das Establishment rebellieren. Als Malcolm die „Sex Pistols“ gründet und Vivienne die Outfits der Band entwirft, ist der Look des Punk geboren. Schon bald wird Vivienne für ihre provokanten, sexy Kreationen gefeiert, die Beziehung zu Malcolm gerät jedoch in die Krise.
Stephanie Holden, geboren 1973, begeisterte sich – zum Entsetzen ihrer Eltern – schon früh für Punk und New Wave, ohne jedoch zu wissen, dass dieser Look seinen Ursprung in den Kreationen einer einzigen Frau hatte: Vivienne Westwood. Später als Journalistin recherchierte sie zu Westwood und stieß auf eine durchsetzungsstarke Frau, die nicht nur Fashion-Geschichte schrieb und neben Lagerfeld, Armani oder Yves Saint Laurent zu den wichtigsten Modemachern ihrer Zeit gehörte, sondern sich auch als Aktivistin zeit ihres Lebens für Klimaschutz und Menschenrechte einsetzte. Fasziniert von diesem einzigartigen Frauenleben, beschloss sie, einen Roman über Vivienne Westwood zu schreiben.
Stephanie Holden: „Queen of Fashion“
Aufbau Taschenbuch, 2023. 342 Seiten, 14 Euro.
„Unsere Landwirtschaft besser verstehen“
Steigende Lebensmittelpreise, Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln, demonstrierende Bauern, Turbulenzen an den internationalen Agrarmärkten und wachsende Sorgen um die globale Ernährungssicherheit – die Agrarwelt scheint aus den Fugen zu geraten. Worauf müssen wir uns in Deutschland einstellen, was kommt auf uns als Konsumierende zu, was bedeutet das für die Bäuerinnen und Bauern?
Landwirtschaft ist systemrelevant. Doch wer sind unsere Landwirte? Eine homogene Gruppe oder Individualisten mit völlig unterschiedlichen Interessen? Wie und was produzieren sie? Sind die Milliarden Steuergelder, die alljährlich in den Sektor fließen, gut angelegt? Warum schafft es die Agrarpolitik trotzdem nicht, dass die Gesellschaft mit der Arbeit der Landwirte zufrieden ist?
Agrarpolitik kann besser werden – sagt der langjährige Landwirtschaftsminister und Staatssekretär Hermann Onko Aeikens. Wie das gehen kann? Das beschreibt er fakten- und kenntnisreich.
Dr. Hermann Onko Aeikens, geb. 1951, studierte Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen, wo er 1979 promovierte und einige Jahre am Institut für Agrarökonomie tätig war. 1981 wechselte er in die niedersächsische Landesverwaltung. 2009 bis 2016 war er Minister für Landwirtschaft und Umwelt von Sachsen-Anhalt sowie 2016 bis Ende 2019 Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Hermann Onko Aeikens: „Unsere Landwirtschaft besser verstehen“
Mitteldeutscher Verlag, 2023. 276 Seiten, 24 Euro.