Trauerhilfe mit autobiografischen Zügen bietet der Roman „Von dem, der bleibt“ von Matteo B. Bianchi. Anslavs Eglitis führt uns im Roman Schwäbisches Capriccio ins Nachkriegsdeutschland auf der Schwäbischen Alb und zeichnet ein Porträt der Menschen im fiktiven Ort Ptädtchen Pfifferingen. Eine Italienreise aus weiblicher Perspektive erlebt der Leser im Roman Ciao Italia!. Die Redaktion von Wallau Online wünscht viel Spaß beim lesen.

Matteo B. Bianchi:
Von dem, der bleibt
Der Schriftsteller erzählt in diesem autobiografisch inspirierten Roman vom Suizid seines Partners, vor allem aber erzählt er von seinem Schmerz und seinem Leben als „Überlebender“. Über diese Menschen wird kaum gesprochen, nicht geschrieben, sie werden mit ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen, ihren Fragen, alleinegelassen. Aus seinen Erinnerungen und Überlegungen setzt er ein facettenreiches Gesamtbild zusammen, das die Wahrheit, „nicht die exakte Übereinstimmung mit der Realität“, sucht. So entstand ein beeindruckender, überlegt durchkomponierter Roman, der weit mehr ist als eine Nabelschau oder ein Erfahrungs-bericht.
Anslavs Eglitis:
Schwäbisches Capriccio
Peteris Drusts, geflüchtet aus Riga, ausgebombt in Berlin, will Anfang des Jahres 1945 in die Schweiz. Aus einer Laune heraus verlässt er den Zug irgendwo in Süddeutschland und landet in dem fiktiven Städtchen Pfifferingen auf der Schwäbischen Alb. Er wollte eine Nacht bleiben und sich ausschlafen, er bleibt vier Jahre und lernt in dieser Zeit die Bewohner und ihre Mentalität bestens kennen. In zwanzig Episoden zeichnet er ein doppelbödiges Porträt der Pfifferlinger, geprägt von Unverständnis, aber auch Respekt, getragen von hintergründigem Humor. Der Fremde, die „Preußenschnauze“, lernt die Bauernschläue einfacher Leute zu schätzen.


Constanze Neumann & Petra Müller (Hrsg.): Ciao Italia! Eine weibliche Reiseverführung
Frauen reisen anders, sie schreiben anders darüber. In zwanzig Texten aus vier Jahrhunderten fällt auf, dass sie neben Landschaft, Kunst und Architek-tur ihre Aufmerksamkeit auch auf die Menschen und ihren Alltag richten. Dieser Blickwinkel bereichert das von Männern gezeichnete und dominierte Italienbild immens – und bereitet großes Lesevergnügen.