Tag Archives: Bestseller

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Mit Sandra Newmans Roman „Julia“ wird Orwells Klassiker „1984“ zu neuem Leben erweckt. Bestsellerautorin Zadie Smith überrascht mit ihrem historischen Roman „Betrug“, der sich um einen der bekanntesten Gerichtsfälle Englands dreht: Der Tichborne-Fall, der Arm gegen Reich aufwiegelte. In seinem Buch „Kant – Die Revolution des Denkens.“ schildert Marcus Willaschek die vielen Facetten von Kants Revolution des Denkens, die den aktiven Menschen in den Mittelpunkt der Welt stellt.

Weiterlesen

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Carlos Franz hat mit „Das verschwundene Meer“ einen packenden Roman vor dem Hintergrund des Militärputsches in Chile geschrieben. Mick Herrons „Joe Country – Ein Fall für Jackson Lamb“ ist der sechste Band seiner Kriminalromane um den MI5-Agenten. Stephan Lambys investigative Reportage „Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges“ ist eine einzigartige Schilderung der weltgeschichtlichen Ereignisse aus dem Inneren des deutschen Machtzentrums.

„Das verschwundene Meer“

Zwanzig Jahre, nachdem sie als Richterin abgesetzt wurde und aus ihrem Heimatland Chile nach Berlin floh, kehrt Laura Larco in die Kleinstadt Pampa ­Hundida­ zurück, eine in den Weiten der Atacama-Wüste verlorene Oase. Gleichzeitig kehrt auch Major Cáceres dorthin zurück, der damals, nach dem Militärputsch gegen den Präsidenten ­Salvador Allende, Kommandant eines Lagers für politische Gefangene nahe der Stadt gewesen war. Damals hatte er der jungen Richterin einen Deal vorgeschlagen: Für jede Nacht, die sie mit ihm verbringt, würde er einen Gefangenen freilassen. Laura lässt sich auf diesen „Pakt mit dem Teufel“ ein, nur um später festzustellen, dass sie betrogen wurde. Während in der Stadt ein ausgelassener heidnischer Karneval tobt, treffen die beiden erneut aufeinander.

Carlos Franz, geb. 1959, Sohn eines chilenischen Diplomaten in Genf, studierte Jura und Soziologie in Chile. Er arbeitete als Literaturkritiker für wichtige Zeitungen in Chile, Argentinien, Uruguay, Mexiko sowie als Professor für Literatur in Washington und Santiago de Chile. 1989 erschien sein erster Roman „Santiago cero“. Für seinen politischen Roman „Das verschwundene Meer“ („El desierto“, 2005) erhielt er im Erscheinungsjahr den Literaturpreis „Premio Internacional de Novela de la Nación/Sudamericana“.

Carlos Franz: „Das verschwundene Meer“
Übersetzt von Lutz Kliche
Mitteldeutscher Verlag, 2023. 480 Seiten, 30 Euro.

„Joe Country – Ein Fall für Jackson Lamb“

In Slough House, dem Abstellgleis des MI5, werden Erinnerungen wach – nur leider keine guten. Cathrine Standish kauft wieder Alkohol, und Louisa Guy wühlt in den Trümmern einer alten Liebe. Jackson Lamb quittiert das höchstens mit Flatulenz und einem Schluck Whiskey, doch selbst ihn holen die dunklen Schatten seiner Vergangenheit ein. Auf der Suche nach einem altbekannten Verräter schickt er seine Truppe ins Feld – aber nicht alle kehren zurück.

Mick Herron, geboren 1963 in Newcastle-upon-Tyne, studierte Englische Literatur in Oxford, wo er auch lebt. Seine in London spielende „Jackson Lamb“-Serie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem CWA Gold Dagger for Best Crime Novel, dem Steel Dagger for Best Thriller und dem Ellery Queen Readers Award, und mit Starbesetzung von Apple TV+ verfilmt.

Mick Herron: „Joe Country – Ein Fall für Jackson Lamb“
Übersetzt von Stefanie Schäfer
Diogenes, 2023. 480 Seiten, 18 Euro.

„Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges“

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine steht die deutsche Regierung unter maximalem Druck. Falsche Entscheidungen können zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Krieges führen, auch zu Not und Unruhen im eigenen Land. Der preisgekrönte Journalist Stephan Lamby hat Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Robert Habeck, Christian Lindner, Wolfgang Schmidt und andere in den dramatischen Monaten aus der Nähe beobachtet. Sein hochspannender Bericht liefert exklusive Einblicke in die Regierungszentrale während der schwersten internationalen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.

Seit Kriegsbeginnen müssen der Kanzler und seine Kabinettsmitglieder permanent Überzeugungen über Bord

werfen: Waffen, Kohlekraft, Schulden. Wladimir Putin zwingt ihnen eine fremde, unbeabsichtigte Politik auf. Wie hält man so etwas aus? Was tut die Regierung, um den Krieg zu beenden? Wie kann Deutschland im globalen Kräftemessen bestehen? Von Beginn der Regierungszeit im Dezember 2021 war Stephan Lamby mit den wichtigsten Entscheidungsträgern unterwegs, in Washington, in den Hauptstädten Europas und asiatischen Mega-Cities, in der Sahelzone und am Arabischen Golf, auch in der deutschen Provinz. Und natürlich in Berlin. Er sah, wie Olaf Scholz und seine Regierung wegweisende Beschlüsse trafen und wie ihnen schwerwiegende Fehler unterliefen. Lambys investigative Reportage ist eine einzigartige Schilderung der weltgeschichtlichen Ereignisse – aus dem Inneren des deutschen Machtzentrums.

Stephan Lamby ist Dokumentarfilmer und Buchautor. Seit vielen Jahren bildet er mit seinen ARD-Dokumentationen die deutsche und internationale Politik ab, darunter „Nervöse Republik“, „Labyrinth der Macht“ und „Im Wahn“. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, dem STERN-Preis und als Journalist des Jahres.

Stephan Lamby: „Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges“
C. H. Beck, 2023. 397 Seiten, 26,90 Euro.

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Emma Cline erzählt in „Die Einladung“ eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Eva Sichelschmidt veröffentlicht mit „Transitmaus“ ein Buch der Erinnerung: an eine Jugend und an einen Ort, den es nicht mehr gibt. Ilko-Sascha Kowalczuks umfassende wissenschaftliche Biographie von Walter Ulbricht ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts gesehen durch die Augen eines deutschen Kommunisten.


„Die Einladung“

Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche.

Emma Cline wuchs in Kalifornien auf. Für ihr schriftstellerisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Plimpton Prize for Fiction der Paris Review. Ihre Erzählungen erschienen u.a. im New Yorker, Granta und der Paris Review. Sie wurden wiederholt in die Best American Short Stories-Anthologie aufgenommen. Bei Hanser erschienen ihr gefeiertes Debüt „The Girls“ (2016), der Erzählungsband „Daddy“ (2021) und zuletzt „Die Einladung“.

Emma Cline: „Die Einladung“
Übersetzt von Monika Baark
Hanser, 2023. 320 Seiten, 26 Euro.

„Transitmaus“

Eine Fluchtgeschichte: Ein Mädchen will erwachsen werden, sie will Spaß. Im düsteren, lange schon mutterlosen Elternhaus am Rande des Ruhrgebiets ist der gewiss nicht zu finden. Doch in diesem Winter 1988 tönen Sirenenklänge von einer glitzernden Insel im grauen, realsozialistischen Meer: West-Berlin.

Dort glaubt sie zunächst, in einem Fotografen ihre neue Liebe gefunden zu haben. Sie stürzt sich in das Leben dieser seltsamen Metropole, deren bekanntester Club nicht von ungefähr „Dschungel“ heißt. Doch der Freund entpuppt sich als Filou, und auch diverse andere Bekanntschaften taugen kaum als Ersatz für den fernen Vater, zu dem sie immer mehr den Zugang verliert. Sie weiß nicht, wie schlimm es um ihn steht, zu sehr ist sie selbst gefangen in einem Sog aus Lügen und Betrug, in dieser Stadt zwischen Mauern, gebaut wie für die Ewigkeit.

Eva Sichelschmidt wuchs am grünen Rand des Ruhrgebiets auf. 1989 zog sie nach Berlin, wo sie als Kostümbildnerin für Film und Oper arbeitete und erst ein Maßatelier für Abendmode, dann das Geschäft „Whisky & Cigars“ eröffnete. 2017 erschien ihr erster Roman, „Die Ruhe weg“. Ihr zweiter, „Bis wieder einer weint“, war u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2022 war sie zum Bachmann-Wettbewerb eingeladen. Eva Sichelschmidt lebt in Rom und Berlin.

Eva Sichelschmidt: „Transitmaus“
Rowohlt Buchverlag, 2023. 304 Seiten, 24 Euro.

„Walter Ulbricht – Der deutsche Kommunist“

Walter Ulbricht war einer der einflussreichsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts. Ilko-Sascha Kowalczuks umfassende wissenschaftliche Biographie schöpft aus langjährigen Quellenrecherchen in Dutzenden Archiven im In- und Ausland. Sein monumentales Werk ist mehr als eine einfache Biographie. Es ist auch eine Geschichte des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die „Gruppe Ulbricht“ nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstieg in der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war.

Über Konrad Adenauer, die Gründungsfigur der Bundesrepublik, gibt es zahlreiche Studien, auch eine berühmte zweibändige Biographie. Zu Adenauers Pendant im Osten existiert bislang nichts Vergleichbares. Dabei ist Walter Ulbricht für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum weniger prägende Figur. Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg des um die Jahrhundertwende in Leipzig geborenen Sohnes eines Schneiders zum Führer der deutschen Kommunisten, der zum eigentlichen Gründer der DDR wurde und 1961 die Mauer errichten ließ. Dabei entdeckt er nicht nur den Funktionär Ulbricht neu, sondern beschreibt ihn auch als Menschen, wie es bislang nicht zu lesen war. Er erklärt Ulbricht aus seiner Zeit und schreibt nicht über ihn mit dem Wissen von später. Sein Buch ist eine Biographie, aber zugleich auch mehr als das. Es ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts gesehen durch die Augen eines deutschen Kommunisten.

Ilko-Sascha Kowalczuk ist Historiker und Publizist sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung der Wissenschaften und Kultur. Er ist einer der renommiertesten deutschen Experten für die Geschichte der DDR und des Kommunismus.

Ilko-Sascha Kowalczuk: „Walter Ulbricht – Der deutsche Kommunist“
C. H. Beck, 2023. 1006 Seiten, 58 Euro.

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturtipps von Wallau Online

Robert Reuland zeigt in seinem neuen Krimi „Brooklyn Supreme“, dass es nicht immer einfach ist, eine eindeutige Wahrheit herauszufinden. Acht ungleiche Frauenstimmen erzählen in Maylis de Kerangals „Kanus“ von Momenten, in denen Nähe und Entfremdung ineinander vibrieren. Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System? Dieser Frage spürt Anthony McCarten in seinem Roman „Going Zero“ nach.

Weiterlesen

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen

Maria Pourchet erzählt in „Feuer“ von einer verhängnisvollen Liebe in Paris. In „Dickens und Prince“ schreibt Nick Hornby über die überraschenden Gemeinsamkeiten zwischen dem viktorianischen Romancier Charles Dickens und dem amerikanischen Rockstar Prince. 16 Jahre lang hat Kai Diekmann als Chefredakteur der BILD bestimmt, worüber Deutschland spricht. In „Ich war BILD“ spricht er erstmals selbst.

Weiterlesen

Für Leseratten & Bücherwürmer

Buchtipps von Wallau Online

In „Sternenmeer“ von Alexander Oetker muss Kommissar Luc Verlain seinen bislang delikatesten Fall lösen. „Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern“ von Bestsellerautorin Katharina Herzog ist eine Geschichte von romantischen Verwicklungen und eine Liebeserklärung an das Lesen. „Glaube, Hoffnung und Gemetzel“ ist ein Buch über Nick Caves Innerstes. Es entstand während mehr als 40 Stunden persönlicher Gespräche zwischen Nick Cave und Sean O’Hagan und es zeigt, was den Sänger wirklich antreibt.

Weiterlesen

Für Leseratten und Bücherwürmer

Schmökertipps von Wallau Online

„Tomás Nevinson“ aus der Feder des unlängst verstorbenen Javier Marías ist eine meisterhafte Mischung von Spionageroman, erotischem Abenteuer und moralischer Reflexion. „Das Leben vor uns“ von Kristina Gorcheva-Newberry verwebt die letzten Jahre der Sowjetunion mit dem Schicksal einer verlorenen Jugend. Mit seinem 2020 in der Ukraine erschienenen Buch „Radio Nacht“ präsentiert Juri Andruchowytsch einen Gegenwartsroman von eminenter Aktualität.

Weiterlesen

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Die rote Tänzerin“ von Joan Weng ist ein Roman über eine Ikone der Goldenen Zwanziger und die Geschichte hinter Otto Dix’ legendärem „Bildnis der Tänzerin Anita Berber“. In Dirk von Petersdorffs Novelle „Gewittergäste“ läuft ein harmonisches Abendessen völlig aus dem Ruder. „Das neunte Gemälde“ von Andreas Storm ist der erste Band einer Krimireihe um den Kunstexperten Lennard Lomberg.

Weiterlesen

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Tanja Maljartschuks „Biografie eines zufälligen Wunders“ ist ein Werk von grausamer Komik, das man nicht vergisst. „Das ewige Rauschen“ von Krisha Kops ist ein Roman über die Fragen, wer wir sind, wo wir Wurzeln schlagen – und was wir dafür brauchen. Elina Penner erzählt in ihrem Debütroman „Nachtbeeren“ von einer Gemeinschaft von Menschen, die aneinander festhalten, weil sie nichts anderes haben.

Weiterlesen