Das Online-System „Impfbrücke“ ist im Main-Taunus-Kreis erfolgreich gestartet. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, bestehe ein großes Interesse an dem Zusatzangebot. Für die Impf-Nachrückerliste von Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 hatten sich innerhalb eines Wochenendes mehr als 4.500 Personen angemeldet.
„Bislang konnten etwa 550 Termine über die ‚Impfbrücke‘ vergeben werden“, meint Michael Cyriax. Damit liege die Zahl der vergebenen Termine deutlich über der anderer Kreise und Kommunen, die mit dem System arbeiten. Gesundheitsdezernentin Madlen Overdick ergänzt: „Da viele Bürgerinnen und Bürger Bedenken haben, sich mit dem Impfstoff von ‚AstraZeneca‘ impfen zu lassen, bleiben viele schon vereinbarte Termine ungenutzt.“ Die sogenannte „No-Show-Rate“ liege bei diesem Impfstoff aktuell bei etwa 30 Prozent. Bislang habe man die Termine mit Hilfe der „Impfbrücke“ weitgehend auffüllen können; nun sei die Liste der Nachrücker, die entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit dem „AstraZeneca“-Impfstoff geimpft werden können, bald erschöpft.
Der Kreis öffnet deshalb für alle Bürger ab einem Alter von 60 Jahren, die bereit sind, sich mit dem Impfstoff von „AstraZeneca“ impfen zu lassen, die Nachrücker-Liste erneut. Um den Zusatzservice zu nutzen, müssen sich Interessenten per E-Mail an impfnachruecker@mtk.org anmelden und dort folgende Daten eingeben: Name, Vorname, Mobilnummer, Wohnanschrift (Straße, Postleitzahl, Ort), Geburtsdatum. Diese Daten werden in das System „Impfbrücke“ eingetragen, das automatisiert Terminangebote versendet.
Anmeldungen von Personen, die nicht für eine Impfung mit dem „AstraZeneca“-Impfstoff nach Empfehlung der STIKO zugelassen sind oder sich nicht mit diesem impfen lassen möchten, können vorerst nicht berücksichtigt werden. Wer sich bereits für die Impfung mit einem anderen Impfstoff als Impfnachrücker angemeldet und bislang noch keine Impfung erhalten hat, bleibt registriert und wird bei übriggebliebenen Impfdosen auch weiterhin benachrichtigt. Eine Garantie, über die „Impfbrücke“ kurzfristig einen Impftermin zu erhalten, besteht allerdings nicht: Das Angebot ersetzt den Angaben zufolge nicht die zentrale Terminvergabe, die nach wie vor über das Land läuft.
„Die ‚Impfbrücke‘ ist zwar ein Umweg, aber eine Möglichkeit, auch kurzfristig Termine zu vergeben und so ‚AstraZeneca‘-Impfstoff zügiger zu verimpfen“, sagt der Landrat. Das zusätzliche System sei nötig, da es über die Plattform des Landes bislang ausschließlich den Priorisierungsgruppen 1 und 2 möglich sei, sich für einen Impftermin zu registrieren. „Am einfachsten wäre es gewesen, das Land hätte seine Terminplattform für alle geöffnet. Da dies bislang nicht erfolgt ist, bieten wir mit der ‚Impfbrücke‘ einen Zusatzservice“, erklärt Michael Cyriax.
Sind Impfdosen übrig – etwa weil jemand anderes seinen Impftermin nicht wahrgenommen hat – erhalten registrierte Personen eine SMS mit einem Terminangebot. Dieser Termin wird in der Regel innerhalb derselben Stunde angesetzt, es muss also schnell reagiert werden. Will der Interessent das Terminangebot annehmen, beantwortet er die SMS mit „Ja“. Erst wenn er dann eine Bestätigung mit näheren Angaben erhält, hat er sich den Termin gesichert und sollte sich auf den Weg zum Impfzentrum nach Hattersheim machen.
Wer als erster die SMS mit „Ja“ beantwortet, sichert sich den Termin. Falls die anderen bereits einen über das Land gebuchten Termin hatten, bleibt es bei diesem Ursprungstermin. Allerdings können sie bei weiteren Nachrückerrunden ein neues Angebot erhalten. Das System wählt automatisiert und nach dem Zufallsprinzip einen Kreis von Personen aus. Mit dem Zufallsprinzip wird sichergestellt, dass nicht immer nur die gleichen Personen ein Nachrückangebot erhalten.
Nähere Informationen zum Verfahren gibt es hier. red