In der Feuerwache Hofheim-Kernstadt steht ein neuer Rüstwagen für die Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet bereit. Das Fahrzeug ist für die technische Unfallrettung an PKW, LKW und begrenzt auch Schienenfahrzeugen ausgerüstet. Die zeitintensive Ausbildung von Wehrleuten an den Geräten ist weitestgehend abgeschlossen.
Bürgermeister Christian Vogt, Erster Stadtrat Wolfgang Exner und Stadtbrandinspektor Dr. Andreas Schrell haben den Rüstwagen mit dem Rufnamen Hof. 1-52 am Dienstag den Medien vorgestellt und diesen Anlass genutzt, über das Thema Corona-Pandemie und Feuerwehr zu berichten.
Würdigung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute
„Wir stellen unseren Freiwilligen Feuerwehren Räume, Ausrüstung und Fahrzeuge zur Verfügung. Es sind aber die ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männer, die die Räume mit Leben erfüllen und die technische Ausstattung nutzen, um in Notfällen aller Art zu helfen. Dafür sage ich allen Wehrleuten herzlichen Dank, auch dafür, dass sie viele Stunden ihrer Freizeit für Lehrgänge, Übungen und Einsätze aufbringen“, sagte Bürgermeister Vogt. Erfreulicher Weise ist die Zahl der Einsätze im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen: auf 902 gegenüber 913 im Jahr 2019.
Das neue Fahrzeug verfügt über eine festeingebaute Seilwinde mit einer Nennzugkraft von 50 kN (Kilonewton = 5098.58 Kilo) und einen eingebauten Generator, der eine Nennleistung von 25 kVA (Kilo Volt-Ampere) hat. Ebenfalls an Bord ist ein Lichtmast.
Die Beladung umfasst die Normbeladung nach der „Rüstwagen DIN 14 555-3:2016-12“ und zudem schweres Material für die Technische Hilfeleistung. Es wurden Hilfsmittel für Verkehrsunfälle wie Gleitkeile oder Rangierhilfen verladen sowie in neues Abstützmaterial investiert, um auch dort bestmöglich aufgestellt und vielseitig einsatzbar zu sein.
Die Fahrzeugdaten
Euro 6 Motor, 213 KW Nennleistung
Gesamthöhe 3150 mm
Gesamtbreite 2500 mm
Gesamtlänge 8015 mm
Zulässiges Gesamtgewicht 14.000 kg
Antriebsart 4×4
Ehrenamtlich Helfen liegt im Trend
Trotz der Corona-Pandemie haben sich die Mitglieder-Zahlen bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren sowie in den Einsatzabteilungen insgesamt im Stadtgebiet überwiegend positiv entwickelt:
Mitglieder-Stand 01.01.2020 01.01.2021 30.07.2021
Kinderfeuerwehren 72 95 94
Jugendfeuerwehren 109 113 118
Aktive 294 314 315
Einsätze und Übungen unter Corona-Bedingungen
Auch für die Feuerwehren der Stadt Hofheim war und ist die Corona-Pandemie eine schwierige Zeit. Nicht nur Übungen / Ausbildung mussten unter der Krise leiden. Auch die persönlichen Begegnungen und damit die Kameradschaft haben gelitten. Für die sieben Ortsteilfeuerwehren in Hofheim bedeutete die Pandemie konkret, dass seit der zweiten Märzwoche 2020 keine Übungen, Arbeitsdienste oder sonstige Dienstveranstaltungen stattfanden. Auch die Kinder- und Jugendfeuerwehren mussten leider zu Hause bleiben.
Der Übungsdienst der Aktiven wurde in der Folgezeit weitestgehend online durchgeführt. Vor Ort war der Betrieb auf ein Minimum reduziert. Die Jugend- und Kinderfeuerwehren haben ebenso mit Hilfe von Onlinediensten Kontakt gehalten. Sie durften die Gerätehäuser nur in Ausnahmefällen betreten.
Natürlich waren alle Wehren im Einsatz, wenn es brannte oder sich ein schwerer Unfall ereignete. Die Frauen und Männer wurden über Digitalmelder alarmiert und fuhren in ihr Feuerwehrhaus. Dort zogen sie sich um und fuhren gemeinsam zum Einsatzort – alles wie immer, eigentlich.
Als Organisation mit Sicherheitsaufgaben haben Feuerwehrleute auch während der Corona-Pandemie die Pflicht, sich in die Unterkunft zu begeben und dann Hilfesuchenden umgehend zu helfen. Das Land Hessen gibt hier sogar Hilfsfristen vor: Es sind 10 Minuten nach dem Absetzen des Notrufes. Vor Ort entscheiden dann die jeweiligen Einsatzleiter, welche Maßnahmen von der Feuerwehr ergriffen werden.
Besondere Maßnahmen
Beim Umziehen, im Fahrzeug und am Einsatzort kann nicht immer auf den Mindestabstand von 1,50 Metern geachtet werden beziehungsweise kann dieser gar nicht eingehalten werden. Daher hat Stadtbrandinspektor Dr. Schrell besondere Maßnahmen verfügt, die von den Einsatzkräften je nach Einsatzfall angewendet werden. „Alle Wehrleute wurden angewiesen, bei Einsätzen eine FFP 2-Maskezu tragen. Sollte es der Einsatzfall ergeben, können wir uns durch Anlegen erweiterter Schutzausrüstung zusätzlich schützen“, so Dr. Schrell. Aber grundsätzlich gilt auch hier, die eigene Hygiene zu beachten. „Schon an der Einsatzstelle müssen die Wehrleute ihre Hände waschen und im Feuerwehrhaus wiederholen sie diese wichtige Schutzfunktion. Löschfahrzeuge rücken mit kleinerer Besatzung aus, um im Fahrzeug nicht zu eng zu sitzen, an der Einsatzstelle wird abgesessen und nicht direkt zusammengestanden. Nach dem Einsatz rücken die Fahrzeuge so wieder in die Hallen ein, dass es auch hier nicht zu Kleingruppenbildung kommen kann.
Wir haben von unserer Seite aus sehr viel zusätzlich investiert, um die Corona-Krise zu meistern und unseren Bürgerinnen und Bürgern zu helfen“, erklärt der Stadtbrandinspektor.
Seit etwa Anfang des Jahres 2021 sind unter Einhaltung strikter Hygieneregeln die Übungs- und Ausbildungsdienste wieder möglich, allerdings zunächst nur in kleinen Gruppen. Die Einhaltung der Hygieneregeln wird auch heute noch intensiver als in der Öffentlichkeit gelebt. So werden beispielsweise FFP2 Masken auch weiter beim Einsatz und während der Fahrt im Einsatzfahrzeug getragen.
„Wir sind allen Einsatzkräften dankbar, dass sie sich bereits über diesen langen Zeitraum an die Hygieneregeln halten. Es ist extrem anstrengend und belastend, im Einsatz eine FFP2-Maske zu tragen. Aber nur so konnten und können wir sicherstellen, dass die Wehren in allen Stadtteilen einsatzbereit bleiben“, erklärt Erster Stadtrat Exner. red
Hinweis für die Redaktionen:
Zu dieser Presse-Information stellen wir Ihnen zwei Fotos zur Verfügung:
Foto_1: Die symbolische Übergabe des Fahrzeugschlüssels mit (von links) Bürgermeister Vogt, Sebastian Ritzheim, Hofheimer Wehrführer, Erster Stadtrat Exner, Brandmeister Jürgen Köhler und Stadtbrandinspektor Dr. Andreas Schrell.
Foto_2: Brandmeister Jürgen Köhler erläutert die Ausstattung des neuen Rüstwagens.
Fotos: Stadt Hofheim