Die Parks und Anlagen in Wiesbaden, sind diesen Neozoen (eingewanderte Tierarten) schon seit einigen Jahren zu klein geworden. Wallau scheint für diese – oft laut kreischenden Sittiche – ein interessanter Lebensraum zu sein. Die Art gedeiht in den letzten 10 Jahren prächtig in unserem Ort. Eine große Kolonie bevölkert die Bäume der Taunsublick-Schule. Im Schein der untergehenden Sonne nutzen sie in den Sommermonatendie Waschbetonfassade für ausgiebe Kletter- und Klammerübungen. Ein lautes Spektakel, dass man sich unbedingt einmal ansehen sollte.
Die grünen Vögel, die wie kleine Papagein aussehen, stammen ursprünglich aus Afrika und Asien und besiedeln schon seit den 70er Jahren den Wiesbadener Schlosspark. Möglicherweise sind sie seinerzeit aus der Käfighaltung entwischt oder ausgesetzt worden. Sie brüten bevorzugt in Höhlen alter Baumbestände. Und haben eine Vorliebe für Platanen, die sie auch als Schlafbäume nutzen. In anderen Städten wurden Halsbandsittiche auch schon in der Styroporschicht der Außenfassaden wärmegedämmter Gebäude entdeckt.
Nahrungskonkurrenten
Unter den Bedingungen im Rhein-Main scheinen sie sich wohl zu fühlen. Ob und welche ökologischen Folgen ihre Anwesenheit für die heimische Vogelwelt hat, ist noch nicht erforscht. Ornithologen befürchten in erster Linie die Konkurrenz zu anderen höhlenbrütenden Vogelarten. Möglich wäre es auch, dass die Sittiche anderen fruchtfressenden Vogelarten die Nahrung wegnehmen. In der Stadt machen sie sich, vergleichbar mit Tauben, durch Lärmbelästigung und vor allem der Verkotung unter Massenschlafplätzen unbeliebt. Diese Gefahr besteht in Wallau zurzeit noch nicht. psn