Das Land Hessen möchte mit neu geschaffenen Verordnungsermächtigungen im Baulandmobilisierungsgesetz Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten Erleichterungen bei der Schaffung von Bauland ermöglichen. Die Stadt hat mit Magistratsbeschluss hierzu eine Stellungnahme abgegeben und angeregt die Kreisstadt Hofheim am Taunus in die Liste der Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten aufzunehmen.
Davon verspricht sich die Stadt Hofheim eine Reihe von Vorteilen. Denn dies kann eine zusätzliche Begründung für Wohnbauentwicklungen sein, die dann Erleichterung von Befreiungen von Bebauungsplänen ermöglicht. Mit der Aufnahme Hofheims auf die Liste der Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten der Nachverdichtung auch ohne die Änderung von Bestandsbebauungsplänen und zusätzliche Möglichkeiten, eine Vorkaufsrechtssatzung im Innenbereich zu erlassen. Zudem würde die Umwandlung von bestehenden Mietwohnungen in Wohnungs- oder Teileigentum der Genehmigung durch die Stadt bedürfen. Dies würde ab Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung für Gebäude mit mehr als sechs Wohneinheiten gelten.
In guter Gesellschaft mit der Landeshauptstadt
Zur Begründung für die Aufnahme in die genannte Liste führt die Verwaltung an, dass Hofheim zwischen den bereits in der Liste geführten Städten Wiesbaden, Frankfurt, Flörsheim, Kelkheim sowie der Gemeinde Kriftel liegt. Die Situation in Hofheim unterscheidet sich von diesen nur unwesentlich. Denn auch in Hofheim ist seit Jahren ein angespannter Wohnungsmarkt festzustellen, der sich unter anderem an steigenden Grundstückspreisen, vielen Nachfragen von Grundstücksinteressenten und einer langen Warteliste für geförderte und nicht-geförderte Wohnungen bei der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft (HWB) zeigt. Die Machbarkeitsstudie der Baulandoffensive Hessen für das geplante Baugebiet Römerwiesen hat ebenso einen hohen Bedarf an Wohnbauflächen nachgewiesen.
Geringe Neubauintensität in Hofheim
Einzig in Sachen Neubauintensität liegt die Stadt Hofheim im Vergleich zu anderen Kommunen zurück. Dies ist vor allem dem Mangel an zur Verfügung stehenden Baugrundstücken geschuldet. Der Schwerpunkt der Entwicklung bestand in den letzten Jahren darin, Flächenreserven im Innenbereich neu zu ordnen und zu entwickeln sowie in der Aufstellung von Bebauungsplänen für kleinere Flächenentwicklungen am Siedlungsrand.
Mittel- bis langfristige Entlastung in Sicht
Weitere Planungen werden derzeit vorbereitet. Dazu gehört ein Wohngebiet im Stadtteil Wildsachsen mit ca. 55 bis 75 Wohneinheiten, welches sich im Verfahren kurz vor dem Satzungsbeschluss befindet und das genannte Neubaugebiet Römerwiesen für ca. 1400 Wohneinheiten, für das inzwischen ein von der Stadtverordnetenversammlung beschlossener Rahmenplan vorliegt. Die Umsetzung des Gebiets Römerwiesen wird jedoch erst mittel- bis langfristig zu einer Entlastung des Wohnungsmarkts beitragen können. red