7. November 2024

Für Leseratten & Bücherwürmer

Literaturempfehlungen von Wallau Online

Hauptkommissar Claudius Zorn wehrt sich in „Der Fall Schröder“, dem vierzehnten Band der Thriller-Serie von Bestsellerautor Stephan Ludwig, verzweifelt gegen die Wahrheit. Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es in Charles Lewinskys Roman „Täuschend echt“, sich wieder aufzurappeln. Geschichte in Geschichten vermittelt Fritz Dittlbacher in seinem Buch „Warum Wein einst gesünder als Wasser war und wie Kartoffeln die Welt verändert haben“.

„Zorn – Der Fall Schröder“

Hauptkommissar Claudius Zorn wundert sich. So hat er seinen Kollegen Schröder noch nie erlebt. Schröder ist der hellste Kopf, den er kennt. Aber in diesem Sommer wirkt er teilnahmslos und zerstreut. Selbst als sich bei einem neuen Fall herausstellt, dass Schröder das Todesopfer gekannt haben muss, erwacht er nicht zu gewohnter Form.

Zorn versteht die Welt nicht mehr und fürchtet, dass jetzt alle Arbeit an ihm hängen bleibt, zumal es einen weiteren Toten gibt. Und wieder eine Verbindung zu Schröder. Als Zorn kurz darauf etwas Ungeheuerliches erfährt, wird ihm schlagartig klar, dass er die Wahrheit nie kennen wollte. Und dass dieser Fall ihrer beider Leben zerstören wird.

Stephan Ludwig arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze. Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.

Stephan Ludwig: „Zorn – Der Fall Schröder“
Fischer Taschenbuch, 2024. 368 Seiten, 13 Euro.

„Täuschend echt“

Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu schreiben, das große Beachtung findet, weil es angeblich die „Geschichte eines wahren Schicksals“ erzählt. Nur eine Frau weiß, dass das nicht stimmt: die ehemalige Geliebte, die den nun so gefeierten Autor schon einmal um alles gebracht hat.

Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman „Melnitz“. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. „Der Halbbart“ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.

Charles Lewinsky: „Täuschend echt“
Diogenes, 2024. 352 Seiten, 26 Euro.

„Warum Wein einst gesünder als Wasser war und wie Kartoffeln die Welt verändert haben“

Im Herbst 2022 hat ORF-Chef-Reporter Fritz Dittlbacher mit „Warum in Wien das Römische Reich unterging und Vorarlberg nicht hinterm Arlberg liegt“ einen Bestseller vorgelegt – nun geht der vergnügliche und unterhaltsame Blick hinter die Kulissen der Geschichte weiter. Diesmal geht es um Entdeckungen, um Techniken, um Gegenstände, ja, auch um Nahrungsmittel oder Stoffe, die das Leben vieler Menschen neu geformt haben. Denn oft sind es anfangs kleine, unscheinbare Neuerungen, die große Umwälzungen nach sich ziehen. Sie werden staunen über die Geschichtsmächtigkeit von Steigbügel, Smartphones oder Kartoffelanbau.

Geschichte ist weit mehr als das, was im Unterricht stattfindet. Schlachten, Reiche, große Männer spielen ihre Rolle darin. Aber es sind viel öfter Erfindungen und Entdeckungen, es sind die Dinge, die das Leben prägen und ändern.Ohne die Einführung des Kartoffelanbaus wäre die Industrialisierung anders verlaufen. Die ertragreiche und leicht zu erntende Feldfrucht machte erst jene Arbeitermassen frei – und satt –, die die neuen Fabriken bevölkerten. Ein Beispiel, wie Dinge geschichtsmächtig wurden – vom Steigbügel, der den Ritter und den Feudalismus hervorbrachte, bis zum Smartphone, das unsere Welt massiv umwälzt.

Diese Buch erzählt die Geschichten der Dinge, und wie sie auf die Entwicklung der Gesellschaft Einfluss genommen haben. Es geht um die Gegenstände des täglichen Lebens, auch um Statistiken und Fakten, um Zahlen, die Geschichtsmacht erlangt haben. Es zeigt erfolgreiche Erfindungen und Entdeckungen, aber auch das Ausbleiben von Erfolg, etwa um gescheiterte Staaten und die Gründe dafür. Und natürlich stellt es auch die Menschen hinter all diesen Veränderungen vor.

Fritz Dittlbacher ist Chefreporter der „Zeit im Bild“ im ORF und seit vielen Jahren Politik-Journalist. Er ist promovierter Historiker, diplomierter Kommunikationswissenschaftler, Fachhochschul-Professor für Medienethik und immer wieder im Fernsehen zu sehen, wenn es darum geht, etwas zu erklären. In seiner wöchentlichen Rubrik in der Vorabend- Infotainment-Sendung „Studio 2“ im ORF behandelt er aktuelle Themen aus historischer Sicht.

Fritz Dittlbacher: „Warum Wein einst gesünder als Wasser war und wie Kartoffeln die Welt verändert haben“
Ueberreuter Verlag, 2024. 187 Seiten, 25 Euro.

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