Da haben die Impfverweigerer einen ganz schönen Schlamassel angerichtet. Drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung waren vernünftig genug sich impfen zu lassen. Und das letzte Viertel meint immer noch, alles besser zu wissen und treibt die Inzidenzwerte auf neue Höchstwerte, obwohl die Pandemie fast schon überwunden war. Und da die meisten von ihnen es ja immer noch nicht einsehen, werden die Werte immer weiter steigern, bis auch der Letzte seine Immunisierung auf die harte Tour bekommen hat.
Das irrationale Verhalten der Impfverweigerer ist höchst ärgerlich und am Ende wahrscheinlich auch ziemlich teuer für die Allgemeinheit. Gleichwohl gefährden sie sich in erster Linie selbst, das darf man nicht vergessen.
Geimpfte und Genesene können den hohen Inzidenzwerten dagegen relativ gelassen entgegenblicken. Und genauso sollten sie auch den kruden Begründungen für das Nicht-Impfen etwas gelassener entgegentreten. Wir kennen es ja schließlich auch aus anderen Bereichen, dass gute Freunde manchmal Unfug reden und unvernünftig handeln. Wäre es anders, würde zum Beispiel niemand mehr rauchen oder Anhänger von Schalke 04 sein. Wer sich nicht gegen Covid-19 impfen lässt, handelt zwar dumm, ist deswegen aber noch lange kein „Covidiot“, der es verdient hat sozial ausgegrenzt zu werden. Kurz: Corona ist es nicht wert, dass Freundschaften oder Familien daran zerbrechen.