Nach diesem Mai wird es sicher noch mehr Menschen geben, die den Klimawandel leugnen. Denn von Erderwärmung ist in diesem Jahr in Wallau nicht viel zu spüren. Wenn es die Temperaturen im Wonnemonat nicht mehr über 20 Grad schaffen, könnte man schon eher eine neue Eiszeit befürchten.
Doch auch das dauerhafte Aprilwetter im Mai zeigt, dass mit dem Klima einiges durcheinander ist. Denn der Jetstream, der mit bis zu 500 Stundenkilometern rund zehn Kilometer über unseren Köpfen hinwegbläst, mäandert in diesem Jahr offenbar stärker um den Nordpol herum aus als er es sonst tut. Deswegen bekommen wir polare Luft und ein Tief nach dem anderen, während sich die heiße Luft aus der Sahara nach Russland verirrt und in Moskau für über 30 Grad sorgt.
Das einzige, was hilft, ist konsequent CO2 einsparen – nicht 2050, nicht 2030, nein heute. Jeder kann sofort damit anfangen und zum Beispiel auf die Flugreise in den Süden oder die Kreuzfahrt verzichten, den Fleischkonsum reduzieren und den etwas teureren Ökostrom nutzen.
Eine Frage der politischen Gesinnung ist das längst nicht mehr. Es ist ausschließlich eine Frage der Vernunft.