Ein angetrunkener Autofahrer hielt am vergangenen Freitag die Polizei im Main-Taunus-Kreis in Atem. Nur einem sehr fleißigen Schutzengel war es zu verdanken, dass keine Personen zu Schaden kamen.
Am frühen Freitagabend waren zahlreiche Polizistinnen und Polizisten aus Wiesbaden und dem Main-Taunus-Kreis im Einsatz. Eine 45-jährige Autofahrerin hatte ein auffälliges Fahrzeug auf der BAB 671 bei Hochheim gemeldet. Dessen Fahrer, soll mehrfach andere Verkehrsteilnehmer gefährdet haben. Die Zeugin verfolgte den offensichtlich betrunkenen Autofahrer und lotste die Einsatzkräfte zu dem Wagen, der auf der Autobahn angehalten und festgesetzt werden konnte.
Irrfahrt eines Betrunkenen
Um 17:15 Uhr war die 45-Jährige aus Wiesbaden auf der BAB 671 unterwegs, als sie in der Ausfahrt Hochheim Nord von einem Ford geschnitten wurde. Im Anschluss sei der Ford auf die B 40 in Richtung Wicker gefahren und kurz darauf nach links auf die L 3028 in Richtung Delkenheim abgebogen. Hierbei sei der Pkw in deutlichen Schlangenlinien und unter Mitbenutzung der Gegenfahrbahn gefahren, infolgedessen mehrere Pkw ausweichen mussten, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
Verfolgung aufgenommen
Dies veranlasste die 45-Jährige dazu, das Auto weiter zu verfolgen und den Notruf zu wählen. Im weiteren Verlauf der halsbrecherischen Fahrt, die über Delkenheim auf die BAB 66 (Auffahrt Wallau), die BAB 3 in Fahrtrichtung Köln und dann wieder zurück auf die BAB 66 in Richtung Wiesbaden ging, kam es mehrfach zu Beinaheunfällen, Ausweichmanövern des Gegenverkehrs und weiteren gefährlichen Verkehrssituationen. So war es am Delkenheimer Ortsausgang nur der schnellen Reaktion einer Frau, die mit ihren Kindern samt Kinderwagen über die Fußgängerampel ging, zu verdanken, dass niemand verletzt wurde. Sie konnte Kinder und Kinderwagen gerade noch rechtzeitig zurückziehen. Der Ford hatte an dieser Stelle das Rotlicht missachtet und war über einen längeren Zeitraum vollständig auf der Gegenfahrbahn unterwegs gewesen.
3 Promille im Blut
Erfreulicherweise gab die 45-Jährige immer wieder den aktuellen Standort durch und sorgte dafür, dass der 61-jährige Fahrer des Ford, der zu guter Letzt mit etwa 20 km/h auf dem Standstreifen der BAB 66 unterwegs war, auf Höhe der Ausfahrt Wallau angehalten werden konnte. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab einen Wert von knapp drei Promille, was zu einer Blutentnahme sowie der Sicherstellung von Führerschein und Fahrzeugschlüsseln führte. Gegen den in Idstein wohnhaften Delinquenten wurden entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Betroffene gesucht
Die Polizei in Hofheim hat die weiteren Ermittlungen übernommen und bittet nun sämtliche Verkehrsteilnehmende, die durch das rücksichtslose Fahrverhalten des Idsteiners am Freitag gefährdet wurden oder Zeugen der Fahrt geworden sind, sich unter der Telefonnummer 06192 / 2079 – 0 zu melden. red