26. Oktober 2021

AHA-Erlebnis

Wallauer Spitzen

Kommentar von Mathias Schlosser

Ist die Corona-Pandemie am 25. November zu Ende? Zumindest will Gesundheitsminister Jens Spahn an diesem Tag die sogenannte „epidemische Lage nationaler Tragweite“ aufheben. Das klingt ein bisschen wie Boris Johnsons mehrfach verschobener „Freedom Day“. Doch ganz gleich, wie man es nennt: Corona ist noch nicht vorbei.

Denn die vergangenen Tage haben gezeigt: Die Wirkung der Impfung gegen das Sars-Cov2-Virus scheint nach einiger Zeit nachzulassen, vor allem bei älteren und kranken Menschen. Der ehemalige US-Außenminister Colin Powell ist trotz doppelter Impfung gerade an Covid-19 verstorben, Sänger Tony Marshall liegt – ebenfalls doppelt geimpft – auf der Intensivstation und in den Krankenhäusern des Main-Taunus-Kreis sind aktuell etwa genauso viele Geimpfte wie Ungeimpfte. Das gibt zu denken. Die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ kann deswegen trotzdem aufgehoben werden, da harte staatliche Eingriffe in das Leben der Menschen bei einer Impfquote von vermutlich über 70 Prozent wirklich nicht mehr nötig sind. Doch jeder einzelne muss vorsichtig bleiben und weiter auf Abstand achten, sich regelmäßig die Hände waschen und eine FFP2-Maske tragen, wenn es mal eng wird. Und die, die sich immer noch nicht impfen lassen wollen, sollten sich noch einmal ausführlich informieren. Denn es gibt nach wie vor kein rationales Argument, das gegen eine Impfung spricht.

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