Die älteren Kinder in der Tigergruppe im Wallauer Kindergarten Arche, starten in diesen Frühling mit einem ganz besonderen Umweltprojekt. Eigentlich wollten sie zusammen mit ihrer Erzieherin Doris Endres durch den Ort und streifen, um die ersten Boten des Frühlings zu entdecken. Doch neben zartem Grün und bunten Knospen, fanden die kleinen Forscher sehr viele achtlos weggeworfene Verpackungen, Zigarettenstummel und leere Getränkebehälter.
Nicht erst seit Corona sind Erzieherin Doris Endres und ihre beiden Kolleginnen Isabella Metzger und Lisa Freimann gewohnt, flexibel auf geänderte Situationen zu reagieren. Rasch strichen sie das Frühlingsprojekt und machten die Kinder in ihrer Gruppe von Frühlingsforschern zu Umweltdetektivinnen oder wie die Kinder sagten: „Wir sind die Umweltruppe aus der Tigergruppe.“
Nachdem klar war, dass in Wallau an vielen Stellen Müll liegt, überlegten die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen, was man dagegen tun kann. Die naheliegendste Idee war, Müll ausschließlich in den Mülleimer zu entsorgen. Anschließend dachten die Kids über die Umsetzung nach und kamen auch auf eine Lösung: Wir gestalten Hinweisschilder und befestigen sie an den Müll-Schwerpunkten im Ort. Aber wo sind diese Schwerpunkte? Das herauszufinden war die nächste Aufgabe! Die Hotspots waren schnell gefunden, überall wo sich Menschen länger aufhalten, war besonders viel Müll. Die Gruppe bestimmte den Recepturhof und die Spielplätze im Ort als die Plätze, an denen sich besonders viel Dreck ansammelt.
Vorbildfunktion
Und so fanden die sorgfältig gestalteten und laminierten Schilder ihren ersten Platz auf dem Recepturhof. Eindringlich zeigen sie, dass alle Arten des herumliegenden Mülles in die reichlich aufgestellten Abfalleimer gehören. „Viel Erwachsene rauchen und werfen die Reste der Zigaretten einfach auf den Boden“ berichtet ein Mädchen von ihren Beobachtungen. „Dabei gibt es doch extra Aschenbecher dafür“, sagt sie kopfschüttelnd. Sie beschreibt damit eine weitere Lösung des Problems, denn wenn die Kinder Erwachsene auf ihr Verhalten aufmerksam machen, wird sicher der ein oder andere über sein Verhalten nachdenken. Beim „Wallauer Frühjahrsputz“ am Samstag, 5. März, zeigten bereits 40 Wallauerinnen und Wallauer, dass sie bereit sind etwas gegen die Müllflut im Dorf zu unternehmen.
Schilder zeigen Wirkung
Beim Kontrollgang der Kinder am Freitag, waren auf dem Rezepturhof schon die ersten Erfolge sichtbar. Die Grünanlagen waren fast Abfall frei und selbst in dem sonst so zugemüllten Brunnen, lagen nur ein paar Stücke, die dort nicht hineingehörten. Sorgfältig hängten die Umweltdetektivinnen ihre Schilder ab, um sie kurz danach auf dem Spielplatz Rüdesheimer Straße wieder aufzuhängen. Sicher werden damit auch hier viele Besucher an ihre Pflicht erinnert, Müll nur in die Abfallkörbe zu entsorgen. Zum Abschluss wurde noch eine Geschichte aus dem Buch „Conny kümmert sich um die Umwelt“ gelesen. Mit neuen Ideen zum Thema Umweltschutz ging es zurück in den Kindergarten. Es gibt noch viel zu tun für die kleinen Umweltdetektive der Kita Arche. Vielleicht können sie ihre Eltern ja überzeugen am „Dreck-weg-Tag“ der Stadt Hofheim am Samstag, 26. März, teilzunehmen, das wäre doch eine tolle Idee! psn