Nach dem Wochenende wurden bei der Hofheimer Polizei drei Vorfälle angezeigt, bei denen mutmaßlich ein Täter ältere Personen bei deren Bedienung von Geldautomaten abgelenkt und dadurch Zugriff auf deren Bankkarten samt Geheimnummer erlangt hatte.
In der Folge kam es zu Abbuchungen oder Auszahlungen, bei denen einen Gesamtschaden von circa 17.000 Euro entstand. Die Vorgehensweise gleicht sich in den bis dato bekanntgewordenen Fällen in den Grundzügen. Einer 86-Jährigen bot der Täter am Samstagmorgen Hilfe beim Geldabheben an einem Automaten in einer Bankfiliale an. Als die Seniorin nach dem Auszahlungsvorgang ihre Bankkarte wieder entgegennehmen möchte, sei diese plötzlich verschwunden gewesen.
Der Kartentest-Trick
In einer weitere, ebenfalls in der Hauptstraße gelegenen Bankfiliale wollte ein 80-jähriger Hofheimer ebenfalls am Samstag sich eigentlich nur an dem dafür vorgesehen Kontoauszugsdrucker Kontoauszüge ausdrucken. Hier sprach ihn der Täter an, dass der Automat defekt sei, er seine Karte doch aber mal am Geldausgabeautomat testen solle. Dies tat dann das ausgesuchte Opfer und auch nach dieser Auszahlung war die Karte verschwunden.
Der Pappe-Trick
Durch geschicktes Ablenken hatte der Täter in beiden Fällen die Karten entwendet. Auch im dritten Fall, sonntags, sprach der Täter einen Senior an, als dieser gerade dabei war Geld abzuheben. Hierbei hatte der Täter sogar ein Stück Pappe in der Hand und versuchte augenscheinlich den Blick des Geschädigten auf den Geldautomaten einzuschränken. Der Geschädigte hob in diesem Fall nur 20 Euro ab, musste jedoch im Nachgang feststellen, dass weiterhin 2.500 Euro von seinem Konto ausgezahlt wurden. Mutmaßlich führte der Täter diese Abbuchung durch, währenddessen er sein Opfer mit der Pappe als Sichtschutz ablenkte.
Bezüglich der beiden erstgenannten Fälle, bei denen zunächst nur die Bankkarte abhandengekommen war, kam das böse Erwachen im Nachgang. Die Geschädigten stellten gestern Morgen fest, dass insgesamt fast 15.000 Euro von ihren Konnten verschwunden waren. Der Täter hatte mit den gestohlenen Bankkarten im Nachgang noch mehrere Abbuchungen getätigt.
Beschreibung
Der Unbekannte soll 25 bis 30 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß und von schlanker Statur sein. Er habe einen dunklen Bart sowie dunkle Haare getragen. Ein Opfer beschreibt einen „ausländischen“ Phänotyp. Der Mann habe kein gutes Deutsch gesprochen. Bekleidet war er mit einem grauen Mantel sowie einer Schiebermütze.
Die Polizei empfiehlt
In allen Fällen wurde den Opfern zum Verhängnis, dass es dem Täter gelang diese abzulenken, ihre PIN zu erspähen und durch geschicktes Taktieren die Bankarten zu entwenden. Achten Sie genau auf dies Punkte! Lehnen sie „Hilfsangebote“ fremder Menschen bei Geldgeschäften ab. Lassen Sie niemanden zu nah an sich heran. Achten Sie auf einen möglichst großen Abstand. Schauen Sie in der Schlange am Geldautomaten hinter sich, ob ihnen vielleicht jemand über die Schulter schaut. Fallen Sie nicht auf übertriebene Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft herein! Seien Sie misstrauisch. Die Ermittlungen in diesen Fällen hat die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Main-Taunus übernommen und bittet unter Telefon: 06192 / 2079-0 um Hinweise zu den Taten. red